Das Wort Gottes ist
die geistliche Nahrung, die Priestern wie Gläubigen in der Fastenzeit neuen Schwung
und Freude gibt. Mit diesem Gedanken beendete Papst Benedikt am Samstagmorgen die
traditionellen Fastenexerzitien der Römischen Kurie in der Kapelle des Vatikanpalastes
„Redemptoris Mater“. In seinen Worten ging der Papst von einer Prophezeiung Ezechiels
aus:
„Im Buch Ezechiel spricht Gott zum Volk: „Auf gute Weide will ich sie
führen, im Bergland Israels werden ihre Weideplätze sein.“ (Ez 34,14) Der heilige
Augustinus fragt sich, was mit den Hügeln Israels und dem Bild der grünen Weiden gemeint
ist. Mit den grünen Weiden ist nach Augustinus die Heilige Schrift gemeint, das Wort
Gottes, das unsere wahre Nahrung ist.“ Seinen besonderen Dank richtete der
Papst an den Prediger der diesjährigen Fastenexerzitien, den emeritierten nigerianischen
Kurienkardinal Francis Arinze. Arinze habe sich nicht in theologischen Kunststückchen
verloren, sondern die gesunde Doktrin der Heiligen Schrift in den Mittelpunkt seiner
Exerzitien gestellt. Der Papst würdigte die lebendige Kenntnis Arinzes von der Heiligen
Schrift und seine theologische Fertigkeit, diese in einen aktuellen Rahmen zu stellen:
„Ihre
Theologie ist nicht abstrakt, sondern durch einen gesunden Realismus gekennzeichnet.
Ich habe schon immer Ihre 50-jährige Erfahrung im Priester- und Bischofsamt bewundert,
mit der sie zu uns gesprochen haben. Sie haben unseren Glauben auf den Punkt gebracht
und uns richtige, konkrete Worte für unser Leben und unser Verhalten als Priester
mit auf den Weg gegeben. Ich hoffe, dass auch viele andere diese Worte lesen und sie
sich zu Herzen nehmen werden.“ Im Mittelpunkt der Fastenexerzitien, die Kardinal
Arinze in der vergangenen Woche im Vatikan leitete, stand das Thema „Der Priester
trifft Jesus und folgt ihm nach“. Arinze hatte die Mitarbeiter der römischen Kurie
in seinen Meditationen unter anderem daran erinnert, sich in der Fastenzeit dem Denken
in Kategorien der Demut zu öffnen. – Wegen der traditionellen Fastenexerzitien waren
in der vergangenen Woche alle öffentlichen Termine des Papstes entfallen.