2009-03-04 12:15:51

Russland: Patriarch nimmt kirchliche Außenpolitik in eigene Hand


RealAudioMP3 Der neue russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. setzt neue Akzente in der kirchlichen Führung: Seinen Schwerpunkt legt er offenbar auf die Beziehung zum Ausland. So empfing er jüngst einen Schweizer Minister. Weitere Treffen mit politischen und kirchlichen Vertretern sind geplant.

In Moskau ist das lange und gespannte Warten auf den Nachfolger des neuen russischen Patriarchen Kyrill I. in seinem bisherigen Amt als mächtiger Leiter der kirchlichen Außenbeziehungen nun zu Ende. Am Patriarchensitz, dem Daniels-Kloster, sind die Würfel gefallen: Es wird keinen Nachfolger des heutigen Patriarchen von Moskau und ganz Russland an der Spitze des kirchlichen Außenamtes geben. Keiner der Favoriten, weder der auf interorthodoxe Fragen spezialisierte Bischof Mark Golowkow von Jegorevsk bei Moskau noch der katholikenfreundliche Ilarion Alfejew haben das Rennen gemacht. Patriarch Kyrill I. wird sein eigener Nachfolger, d.h. er wird dieses wichtige Amt selbst behalten und nur die Leiter der beiden Abteilungen interorthodoxe und zwischenchristliche Beziehungen aufwerten.
Inzwischen wurde auch bekannt, dass der neue Oberhirte der Russischen Orthodoxen Kirche seine erste Auslandsreise demnächst in die Ukraine machen wird. Er will sich bemühen, die dort in drei orthodoxe und eine griechisch-katholische Jurisdiktion aufgefächerte Ostkirche unter Moskauer Führung zu einen. Zwar hat Kyrill noch als Chef der kirchlichen russischen Außenpolitik einen Vorschlag des griechisch-katholischen Oberhirten Lubomir Husar zurückgewiesen, der auf eine gleichzeitige Kirchengemeinschaft der Ukrainer mit Rom, Konstantinopel und Moskau hinauslief. Doch bleibt in Kiew kirchenpolitisch alles weiter in Bewegung, weshalb der Besuch de russischen Patriarchen dort mit Spannung erwartet wird.

(rv 04.03.2009 mg)








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