Die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ hat Pius XII. siebzig Jahre nach seiner Wahl
erneut gewürdigt. Der „letzte römische Pontifex“ sei „einer der wichtigsten Päpste
des zwanzigsten Jahrhunderts“ gewesen, schreibt „Osservatore“-Chefredakteur Gian Maria
Vian in einem Leitartikel. Dem Holocaust habe Pius „genauso machtlos wie seine Kirche
gegenübergestanden“. Dennoch habe er sich „unermüdlich für Frieden eingesetzt und
im Stillen versucht, soviele Menschenleben wie nur möglich zu retten“. Dieses Friedenswerk
von Pius XII. sei „anfangs anerkannt, dann vergessen und schließlich von Polemiken
verdüstert worden“. Doch siebzig Jahre nach der Wahl Eugenio Pacellis zum Nachfolger
Petri wachse doch „ein breiter und ausgeglichenerer Konsens über sein Handeln während
des Krieges und über die Bedeutung seines Pontifikats“.