Italien/Niederlande: Festmesse zum Gedenken an Hadrian VI.
Die österreichisch-deutsche Nationalstiftung Santa Maria dell'Anima in Rom hat mit
einer Festmesse Papst Hadrians gedacht, der vor 550 Jahren in Utrecht geboren wurde.
Den Gottesdienst für den aus den Niederlanden stammenden Papst feierte am Montagabend
der Utrechter Alterzbischof Kardinal Adrianus Simonis. Das nur zweijährige Pontifikat
Hadrians VI. von 1522 bis 1523 stand für die Bemühungen, die deutschsprachigen Länder
besser in die Römische Kurie einzubinden. Zudem versuchte er - wenn auch erfolglos
-, die Kirchenspaltung noch abzuwenden. Kardinal Simonis betonte in seiner Predigt
den Reformeifer Hadrians. Er habe begriffen, dass die Wiederherstellung der christlichen
Einheit von der Erneuerung der römischen Kurie abhängig war sowie von der Zurückdrängung
des mondänen Geistes in allen Gliederungen der Kirche. Der niederländische Papst habe
auch ein beispielhaftes und schlichtes Leben geführt. Auf die aktuelle Bedeutung und
Wirkung Papst Hadrians verweisend sagte Kardinal Simonis: „Papst Johannes Paul II.
hat während seines Besuches in den Niederlanden im Jahre 1985 dessen berühmtes Breve
'ein ökumenisches Dokument' genannt. Der damalige Kardinal Ratzinger hat in seiner
theologischen Begleitschrift zum Sündenbekenntnis Johannes Pauls II. im Jubeljahr
2000 dieses Breve als einen der prophetischen Anreize bezeichnet, um die eigenen Fehler
zu erkennen, als eine Haltung der Selbstkritik, die zu jeder Zeit unabdingbar ist,
sowohl für die Lokalkirchen als auch für die Kirche als Ganzes.“