D: Kirche will bei Aufnahme von Irakflüchtlingen helfen
Die katholische Kirche
will bei der Aufnahme von 2.500 irakischen Flüchtlingen in Deutschland helfen. Effektive
Zusammenarbeit sei notwendig, um eine schnelle Integration zu ermöglichen, sagte der
Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof
Josef Voß, an diesem Dienstag in Hamburg. Bistümer, Caritas und Pfarrgemeinden hätten
bereits ein dichtes Hilfs-Netzwerk gebildet.
Voß zeigte sich erfreut über die
so genannte Kontingentlösung, auf die sich die Innenminister der Europäischen Union
geeinigt hatten. Sie hatten im November 2008 empfohlen, 10.000 Flüchtlinge aus den
Nachbarländern des Irak aufzunehmen,
Die ersten Flüchtlinge könnten bereits
in den nächsten Wochen nach Deutschland kommen, so Weihbischof Voss.
„Es
sind Personen, die keine Aussicht haben, dass sie dort wieder in ihre Heimat zurückkommen
können. Zuständig für die Auswahl ist das UNO-Flüchtlingshilfswerk. Über „Caritas
Internationalis“ und „Missio“ bieten wir unsere Hilfen an. Das Vorgehen ist dann so:
In den Flüchtlingslagern wird eine erste Auswahl der betroffenen Personen vorgenommen.
Das sind besonders Traumatisierte, Hilfebedürftige, Frauen, Kinder, alte Menschen,
Christen und andere Minderheiten.“
Der Großteil der Iraker wird im Frühsommer
Deutschland erreichen und zunächst im Auffanglager Friedland betreut werden. Von dort
sollen die Flüchtlinge auf einzelne Bundesländer verteilt werden. Die Kirche will
mit ihren Organisationen und Pfarreien helfen, dass sie möglichst schnell in Deutschland
Fuß fassen können, meint der Münsteraner Weihbischof.
„Wir haben angeboten,
dass wir mit unseren Einrichtungen des Deutschen Caritas-Verbandes und der Pfarrgemeinden
mit zur Verfügung stehen. Zugleich gibt es ja bereits Hilfe von Christen aus dem Irak,
chaldäische Christen, die zur katholischen Kirche gehören. Diese Kreise stehen auch
bereit, verschiedene Lotsendienste mit zu übernehmen, vor allem Dolmetscherdienste,
so dass auch eine Integration leichter ist.“
An so genannten „Runden Tischen“
sollen Vertreter aus Politik, Kirche und sozial-karitativen Einrichtungen gemeinsam
beraten, fordert Voß. Nur so sei effizientes Arbeiten möglich:
„Wir möchten
auf diesem Wege sicher stellen, dass nicht der eine an dem anderen vorbei redet oder
vorbei organisiert, sondern dass möglichst eine umfassende Vernetzung der verschiedenen
sozialarbeiterischen, psychologischen, seelsorglichen und menschlichen Hilfestellungen
effektiv vermittelt werden können.“ (rv 03.03.2009 bp)