2009-03-03 17:10:17

D: Kirche will bei Aufnahme von Irakflüchtlingen helfen 


RealAudioMP3 Die katholische Kirche will bei der Aufnahme von 2.500 irakischen Flüchtlingen in Deutschland helfen. Effektive Zusammenarbeit sei notwendig, um eine schnelle Integration zu ermöglichen, sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Josef Voß, an diesem Dienstag in Hamburg. Bistümer, Caritas und Pfarrgemeinden hätten bereits ein dichtes Hilfs-Netzwerk gebildet.

Voß zeigte sich erfreut über die so genannte Kontingentlösung, auf die sich die Innenminister der Europäischen Union geeinigt hatten. Sie hatten im November 2008 empfohlen, 10.000 Flüchtlinge aus den Nachbarländern des Irak aufzunehmen,

Die ersten Flüchtlinge könnten bereits in den nächsten Wochen nach Deutschland kommen, so Weihbischof Voss.

„Es sind Personen, die keine Aussicht haben, dass sie dort wieder in ihre Heimat zurückkommen können. Zuständig für die Auswahl ist das UNO-Flüchtlingshilfswerk. Über „Caritas Internationalis“ und „Missio“ bieten wir unsere Hilfen an. Das Vorgehen ist dann so: In den Flüchtlingslagern wird eine erste Auswahl der betroffenen Personen vorgenommen. Das sind besonders Traumatisierte, Hilfebedürftige, Frauen, Kinder, alte Menschen, Christen und andere Minderheiten.“

Der Großteil der Iraker wird im Frühsommer Deutschland erreichen und zunächst im Auffanglager Friedland betreut werden. Von dort sollen die Flüchtlinge auf einzelne Bundesländer verteilt werden. Die Kirche will mit ihren Organisationen und Pfarreien helfen, dass sie möglichst schnell in Deutschland Fuß fassen können, meint der Münsteraner Weihbischof.

„Wir haben angeboten, dass wir mit unseren Einrichtungen des Deutschen Caritas-Verbandes und der Pfarrgemeinden mit zur Verfügung stehen. Zugleich gibt es ja bereits Hilfe von Christen aus dem Irak, chaldäische Christen, die zur katholischen Kirche gehören. Diese Kreise stehen auch bereit, verschiedene Lotsendienste mit zu übernehmen, vor allem Dolmetscherdienste, so dass auch eine Integration leichter ist.“

An so genannten „Runden Tischen“ sollen Vertreter aus Politik, Kirche und sozial-karitativen Einrichtungen gemeinsam beraten, fordert Voß. Nur so sei effizientes Arbeiten möglich:

„Wir möchten auf diesem Wege sicher stellen, dass nicht der eine an dem anderen vorbei redet oder vorbei organisiert, sondern dass möglichst eine umfassende Vernetzung der verschiedenen sozialarbeiterischen, psychologischen, seelsorglichen und menschlichen Hilfestellungen effektiv vermittelt werden können.“ 
(rv 03.03.2009 bp)







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