Der geistliche Führer der islamischen Opposition tritt für ein Recht der Christen
ein, das Wort „Allah“ für Gott zu benutzen. Damt wendet sich Nik Aziz Nik Mat gegen
eine Verfügung der Regierung, die den Christen genau dies nicht zugestehen will. Auch
im Koran werde bezeugt, dass sich Nicht-Moslems in Mekka an „Allah“ gewandt hätten,
so Nik Aziz am Sonntag. Die Äußerung ist eine unerwartete Schützenhilfe für die christliche
Minderheit in Malaysia. Sie kämpft seit 2007 vor Gericht gegen das Verbot, in ihrem
Schrifttum Gott als „Allah“ zu bezeichnen. Die Regierung wendet ein, die christliche
Praxis in dieser Hinsicht verwirre Moslems in dem multi-ethnischen Staat mit islamischer
Bevölkerungsmehrheit. Noch an diesem Montag hat der Innenminister in Kuala Lumpur
das Verbot der Gottesbezeichnung „Allah“ für Christen bekräftigt. Damit widerrief
er eine kurzzeitige Genehmigung von letzter Woche. Bei der im offiziellen Gesetzesblatt
veröffentlichten Genehmigung habe es sich „um einen Fehler gehandelt“, so der Minister.
Zunächst sei das Ergebnis des laufenden Gerichtsverfahrens abzuwarten. Die jetzt zurückgezogene
Genehmigung war unter der Bedingung erteilt worden, dass alle Publikationen den Aufdruck
„Nur für Christen“ tragen müssen.