Die Fastenzeit als
„Zeit ohne Masken“: So bezeichnet Vatikansprecher Pater Federico Lombardi in seinem
wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan die jetzige 40-tägige Bußzeit. Denn die
Gläubigen kämen auch „ohne Masken“ zum Seelsorger. Mit diesen Worten betont Lombardi
den Zusammenhang zwischen dem Seelsorgeamt und der Fastenzeit. Papst Benedikt XVI.
hatte bei seinem Treffen mit Priestern der Diözese Rom am Donnerstag unter anderem
darauf hingewiesen. Dazu Lombardi wörtlich:
„Bei seiner Zusammenkunft mit
den Priestern der Diözese Rom hat der Papst die wichtige Rolle des Priester als „Hirte
der Seelen“ betont, weil die Menschen zu ihm ohne Masken kommen, in ihrer Wahrheit,
ohne von ihrer gesellschaftlichen Rolle versteckt oder geschützt zu werden. Und er
hat darauf bestanden, dass der Glaube die Männer und Frauen von heute erreicht, wenn
er durch die gelebte Erfahrung desjenigen vermittelt wird, der ihn verkündet und wenn
er mit Einfachheit verkündete wird. In diesem Geist sollte die Fastenzeit gelebt werden.
Sie ist eine Zeit, in der sich Gläubige Gott ohne Masken zeigen sollen, um das Verhältnis
zu Gott wieder in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. Sie ist auch eine Gelegenheit,
Worte und Verhaltensweisen zu vereinfachen und sie wieder zu dem zu machen, was wirklich
wichtig ist.“
In der Fastenzeit gehe es darum, für Gott wieder einen Platz
im alltäglichen Leben zu schaffen. Lombardi:
„In seiner Fastenbotschaft
hat uns der Papst an den Wert des Fastens erinnert und uns eingeladen, neue Formen
des Fastens zu finden – als Übung der Befreiung von dem allzu starken Festhalten an
uns selbst. Als Übung auch, um uns für die Liebe Gottes und der solidarischen Gnade
der anderen zu öffnen. Es handelt sich also um eine Zeit, in der der richtige Platz
für Gott in unserem Leben und neue Aufmerksamkeit für die anderen gefunden werden
kann. Mit Hilfe von einfachen, alltäglichen Gesten: Gebeten, Fasten und Almosen.“