Deutschland: Menschenrechtler beschuldigen Europa des Versagens in Darfur
Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat Europa hinsichtlich des Darfur-Konflikts
Versagen vorgeworfen. Es fehle nicht am Wissen um den Völkermord in der westlichen
Provinz des Sudan, sondern am politischen Willen, ihn einzudämmen, so ein Sprecher
der Organisation an diesem Mittwoch in Berlin. Obwohl der EU-Außenministerrat bisher
29 Darfur-Erklärungen verabschiedet habe, sei der Schutz der Zivilbevölkerung vor
neuen Übergriffen ein leeres Versprechen geblieben. Hintergrund der Äußerungen war
eine Menschenrechtsaktion zum sechsten Jahrestag des Beginns des Genozids in Darfur.
Seit Februar 2003 haben dort etwa 400 000 Menschen ihr Leben verloren, derzeit sind
im Westen des Sudan 2,7 Millionen Menschen auf der Flucht. In den letzten sechs Wochen
sind die Ausschreitungen weiter eskaliert.