Die jeweils eigenen
Traditionen der Ortskirchen schmälern nicht den Primat des Papstes. Daran hat Benedikt
XVI. an diesem Sonntag beim Angelusgebet erinnert. Aufgabe des Papstes sei es, die
legitime Vielfalt zu schützen und darauf zu achten, dass Eigenheiten der Einheit nicht
nur nicht schaden, sondern ihr sogar dienen. Nicola Bux ist Konsultor an der Glaubenskongregation.
Seine Überlegung dazu:
„Stellen Sie sich vor, wenn Franz von Assisi nicht
den Primat des Petrus vorgefunden hätte. Sein Charisma hätte sich nicht verbreiten
können, sondern es wäre vielleicht erstickt oder auf lokale Ebene beschränkt geblieben.
Jedes Detail in der Kirche bezieht seine Kraft aus der Einheit mit dem Ganzen.“
Die
Pilger deutscher Sprache rief Benedikt dazu auf, den heiligen Petrus um seine Fürsprache
zu bitten, dass „Verwirrung und Stürme die Kirche nicht erschüttern und wir am unverfälschten
Glauben festhalten, in der Einheit bleiben und in Liebe miteinander leben“. Nicola
Bux:
„Der Heilige Petrus sagt in seinem ersten Brief: betet Gott im Herzen
an, aber seid immer dazu bereit, Rechenschaft abzulegen über die Hoffnung, die euch
erfüllt. Und er fügt hinzu: Mit Milde, Respekt und Gewissen. Vielleicht sollte in
der Kirche mehr Toleranz sein, vielleicht auch mehr Debatte – aber eine Debatte mit
der von Petrus vorgegebenen Methode. In der Anbetung Gottes kommt im Herz ein Gefühl
von Milde und Demut auf, das uns dazu bringt, mit den anderen zu disktuieren, aber
mit Respekt. Es geht darum, den Ton zu mäßigen und auf den Inhalt zu achten. Mitunter
ist da eine gewisse Oberflächlichkeit zu beobachten und eine Arroganz - jeder glaubt,
er habe die ganze Wahrheit in der Tasche – das ist nicht hilfreich. Das hilft dem
Wachstum der Gemeinschaft nicht.“