Serbien/Kosovo: Orthodoxe sehen Kirchenbesitz in Gefahr
Der Heilige Synod der serbisch-orthodoxen Kirchen sieht die Besitzrechte seiner Kirche
im Kosovo gefährdet. In einem Brief an den UNO-Beauftragten im Kosovo, Lamberto Zannier,
protestierte der Synod gegen das Vorhaben des kosovarischen Kulturministeriums, eine
Datenbank „über das kulturelle Erbe im Kosovo“ zu erstellen. Dabei handele es sich
um einen Versuch, „das serbische religiöse und kulturelle Erbe“ im Kosovo politisch
zu besetzen und in ein „kosovarisches Erbe“ umzubenennen. Das serbische kulturelle
Erbe im Kosovo sei aber bereits so bekannt, dass mehrere Kirchen und Klöster unter
dem Schutz der UNESCO stehen, erinnerte der Heilige Synod. Diese Kulturgüter seien
Eigentum der serbisch-orthodoxen Kirche, die sie geschaffen habe und sie betreue.
Die UNO solle die Aktion des kosovarischen Kultusministeriums daher verhindern, lautete
die Forderung des Synods. – Die Republik Kosovo hatte am 17. Februar 2008 in der Hauptstadt
Pristina ihre Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Die Unabhängigkeitserklärung wird
jedoch von der serbisch-orthodoxen Kirche bisher nicht anerkannt. 55 der 122 UNO-Mitgliedsstatten
erkennen den Kosovo derzeit als unabhängigen Staat an.