Portugal arbeitet die antikirchliche Vergangenheit auf. In die nationale Kommission
zur Vorbereitung der Feiern zu „100 Jahre Republik“ im Jahr 2010 wurde auch ein Kirchenvertreter
berufen, berichtete die portugiesische katholische Nachrichtenagentur „Ecclesia“.
Man wolle unter keinem Umständen „alte Wunden öffnen“; es gehe nicht um eine auf die
Vergangenheit gerichtete Sicht, sondern um eine „Suche nach gemeinsamen Elementen,
die für den Aufbau der Zukunft des Landes hilfreich sind“, betonten die Verantwortlichen
der Kommission. Präsident der Kommission ist der Wirtschaftsfachmann Artur Santos
Silva, kirchlicher Repräsentant ist der Bischof von Porto, Dom Manuel Macario do Nascimento
Clemente. - Der portugiesische König Manuel II. wurde am 5. Oktober 1910 durch eine
Revolution gestürzt und ins englische Exil geschickt. Die neue Republik war stark
antiklerikal eingestellt; die neuen Machthaber waren Freimaurer. Die Beziehungen zum
Vatikan wurden abgebrochen, der Großteil der Kirchengüter beschlagnahmt; viele Gotteshäuser
wurden geschlossen oder profaniert, der Religionsunterricht an staatlichen Schulen
wurde abgeschafft. Ministerpräsident Alfonso da Costa erklärte wörtlich: „Der katholische
Glaube wird im Volk in zwei Generationen erledigt sein“. (kap 20.02.2009 bp)