Papstreise: Arinze hofft auf weltweites Interesse für Afrika
Afrikatage im Vatikan:
Derzeit sind die Bischöfe aus Nigeria zu ihren Ad Limina-Besuchen in Rom. In knapp
einem Monat reist Benedikt XVI. nach Kamerun und Angola. So differenziert die einzelnen
Länder dieses Kontinents sonst auch zu betrachten sind, das Engagement des Papstes
gilt in diesem Jahr übergreifend ganz Afrika: Für Oktober hat er die Sondersynode
für Afrika in den Vatikan einberufen, während seines Aufenthalts in Kamerun wird er
feierlich das Arbeitspapier dazu an die Bischöfe des Kontinents übergeben.
Eine
erste Sondersynode für Afrika hatte 1994 den Einsatz für die Armen als Hauptaufgabe
der Kirche in Afrika betont. Doch die Kirche habe weder politische noch wirtschaftliche
Rezepte, sagte der nigerianische Kardinal Francis Arinze gegenüber Radio Vatikan.
„Das
heißt, den Stimmlosen eine Stimme geben und die Menschenrechte verteidigen. Das heißt
auch, den Regierenden zu sagen, dass es ihre Pflicht ist, dem Volk zu dienen, statt
den eigenen Interessen zu frönen. Die Kirche ruft in diesem Sinn immer dazu auf, dass
die Wahlen korrekt und ehrlich sind. Einige Diözesen haben gar Laien dazu ausgebildet,
die Wahlen – freilich auf nicht offizielle Art – zu überwachen. Die Menschen müssen
im öffentlichen Leben also präsent sein. Kirchliches Leben spielt sich nicht nur in
Sakristeien ab: Christen sind Bürger wie alle anderen; Salz und Sauerteig sein bedeutet,
von innen heraus zu arbeiten.“
Arinze wird im Auftrag Benedikts XVI. die
nächste Afrikasynode leiten. Von der Papstreise nach Afrika erhofft er sich natürlich
eine Stärkung im Glauben, aber auch mehr internationale Aufmerksamkeit:
„Afrika
muss bei den Treffen der G7, G8 oder G20 mehr Beachtung finden. Afrika darf nicht
an den Rand gedrängt werden, sondern muss als Kontinent anerkannt werden, der für
die ganze Welt wichtig ist. Einige der negativen Seiten - Kriege und Spannungen -
sind keineswegs nur lokale Ereignisse oder hausgemacht; hier spielen internationale
Faktoren eine Rolle. In der Welt von heute, im so genannten ,globalen Dorf’ müssen
wir lernen, noch mehr zusammen zu arbeiten um die einzelnen Völker voranzubringen.“