2009-02-20 11:57:53

Papstreise: Arinze hofft auf weltweites Interesse für Afrika


RealAudioMP3 Afrikatage im Vatikan: Derzeit sind die Bischöfe aus Nigeria zu ihren Ad Limina-Besuchen in Rom. In knapp einem Monat reist Benedikt XVI. nach Kamerun und Angola. So differenziert die einzelnen Länder dieses Kontinents sonst auch zu betrachten sind, das Engagement des Papstes gilt in diesem Jahr übergreifend ganz Afrika: Für Oktober hat er die Sondersynode für Afrika in den Vatikan einberufen, während seines Aufenthalts in Kamerun wird er feierlich das Arbeitspapier dazu an die Bischöfe des Kontinents übergeben.

Eine erste Sondersynode für Afrika hatte 1994 den Einsatz für die Armen als Hauptaufgabe der Kirche in Afrika betont. Doch die Kirche habe weder politische noch wirtschaftliche Rezepte, sagte der nigerianische Kardinal Francis Arinze gegenüber Radio Vatikan.

„Das heißt, den Stimmlosen eine Stimme geben und die Menschenrechte verteidigen. Das heißt auch, den Regierenden zu sagen, dass es ihre Pflicht ist, dem Volk zu dienen, statt den eigenen Interessen zu frönen. Die Kirche ruft in diesem Sinn immer dazu auf, dass die Wahlen korrekt und ehrlich sind. Einige Diözesen haben gar Laien dazu ausgebildet, die Wahlen – freilich auf nicht offizielle Art – zu überwachen. Die Menschen müssen im öffentlichen Leben also präsent sein. Kirchliches Leben spielt sich nicht nur in Sakristeien ab: Christen sind Bürger wie alle anderen; Salz und Sauerteig sein bedeutet, von innen heraus zu arbeiten.“

Arinze wird im Auftrag Benedikts XVI. die nächste Afrikasynode leiten. Von der Papstreise nach Afrika erhofft er sich natürlich eine Stärkung im Glauben, aber auch mehr internationale Aufmerksamkeit:

„Afrika muss bei den Treffen der G7, G8 oder G20 mehr Beachtung finden. Afrika darf nicht an den Rand gedrängt werden, sondern muss als Kontinent anerkannt werden, der für die ganze Welt wichtig ist. Einige der negativen Seiten - Kriege und Spannungen - sind keineswegs nur lokale Ereignisse oder hausgemacht; hier spielen internationale Faktoren eine Rolle. In der Welt von heute, im so genannten ,globalen Dorf’ müssen wir lernen, noch mehr zusammen zu arbeiten um die einzelnen Völker voranzubringen.“

(rv 20.02.2009 bp)







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