Die Umstände der Freilassung
der beiden in Kenia verschleppten italienischen Missionarinnen scheinen weiterhin
unklar. Es sei nicht sicher, ob und wie viel Lösegeld an die Entführer gezahlt worden
sei, schreibt der italienische Pressedienst Misna an diesem Freitag. Der neue somalische
Präsident Scharif Scheich Ahmed soll laut Misna jedoch großen Anteil an der Befreiung
gehabt haben. Ein politischer Hintergrund der Entführung wurde bislang nicht ausgemacht.
Die Ordensfrauen Caterina Giraudo und Maria Teresa Oliviero waren am Donnerstag
nach dreimonatiger Geiselhaft in Somalia freigelassen worden. Seit vielen Jahren arbeiteten
sie mit somalischen Flüchtlingen in Kenia.
Charles de Foucauld-Schwester Caterina
sagte im Telefongespräch mit Radio Vatikan: „Die Entführer haben uns nur gesagt,
dass sie Geld wollen, sonst nichts, nur das. Aber wir haben Gott sei Dank viel miteinander
gesprochen, weil ich auch ein wenig Somalisch kann. Deshalb haben sie wohl sehr freundschaftlich
mit uns geredet.“
102 Tage waren die 67-Jährige Caterina und ihre 61-jährige
Mitschwester Maria Teresa verschleppt. Gesundheitlich geht es ihnen gut.
Maria
Teresa: „Ich habe versucht, nicht so viel nachzudenken, sonst wäre mir wohl
das Herz zersprungen. Ich habe also versucht, gelassen dem zu begegnen, was vor mir
liegt. Aber wir hatten große Angst. All diese Tage ohne Nachricht, die Zeit wurde
sehr lang. Doch wir haben durchgehalten, etwas anderes blieb uns ja auch nicht übrig.
Die Hoffnung haben wir nie verloren. Vor allem dem Papst will ich danken, wir haben
gespürt, wie nah er uns war.“
Derzeit halten sich die beiden Ordensfrauen
in der kenianischen Hauptstadt Nairobi auf. Von dort wollen sie in den nächsten Tagen
in ihre norditalienische Heimat bei Cuneo fliegen.