Das Erzbistum Berlin hat einen neuen Weihbischof. Papst Benedikt hat den Berliner
Domkapitular Matthias Heinrich zum Nachfolger von Wolfgang Weider ernannt. Das hatte
der Berliner Erzbischof Kardinal Georg Sterzinsky am vergangenen Mittwoch in der St.
Hedwigs-Kathedrale bekannt gegeben. Am 19. April soll Matthias Heinrich zum neuen
Weihbischof des Erzbistums geweiht werden. Mario Galgano stellt den neuen Berliner
Weihbischof genauer vor:
Katholiken in Berlin können jeweils jeden Mittag in
der St. Hedwigs-Kathedrale einen Meditationsmoment genießen. Dabei geht es darum,
eine Unterbrechung vom Alltag zu schaffen und neue Kraft zu schöpfen. Neue Hilfe erhält
indes der Berliner Erzbischof, Kardinal Georg Sterzinsky, von seinem neuen Weihbischof.
Denn am Mittwoch wurde bekannt gegeben, dass Papst Benedikt XVI. Matthias Heinrich
zum neuen Weihbischof für das Berliner Erzbistum ernannt hat. Der 55-jährige Heinrich
ist seit 2003 Personalchef des Bistums und seit 2004 Domkapitular. Heinrich ist ein
waschechter Berliner, der im westlichen Stadtteil aufwuchs. Das Sakrament der Priesterweihe
empfing er im Juni 1981, also im Alter von 26 Jahren, vom damaligen Berliner Bischof
Joachim Meisner. Drei Jahre wirkte Heinrich als Kaplan einer Pfarrei in Berlin-Kreuzberg.
Dann folgte die Ernennung zum Domvikar und Diözesandirektor des Päpstlichen Werks
für geistliche Berufe. Von 1985 bis 2005 leitete er das Priesterseminar des Erzbistums.
Zwischen 1989 und 1993 studierte er zudem in Rom und promovierte 1998 in Kirchenrecht.
Im selben Jahr berief ihn Kardinal Sterzinsky zum Diözesanrichter. Über seine jüngste
„Beförderung“ zum Weihbischof sei er froh und dankbar, sagte Heinrich gegenüber Radio
Vatikan:
„Ich fühle mich sehr geehrt auch durch das Vertrauen, das man mir
mit dieser Ernennung entgegengebracht hat. Ich habe bereits dem Heiligen Vater und
meinen Bischof dafür gedankt. Ich weiß natürlich, dass diese Ernennung auch eine gewisse
Last mit sich bringen wird – auch wenn es eine selige Last ist – eine zusätzliche
Tätigkeit und Erwatungen der Menschen, die sich mit diesem Amt und mit dieser Ernennung
dann ergeben. Ich hoffe schon und bete mit anderen gemeinsam, dass ich diesen Erwartungen
so halbwegs entgegenkommen und sie vielleicht sogar erfüllen kann.“
Heinrichs
Vorgänger Weider hatte die Amtsgeschäfte nach seinem 75. Geburtstag im Oktober 2007
nur noch übergangsweise geführt. Große Veränderungen hat Heinrich nicht angekündigt.
Als neuer Weihbischof werde er vor allem Kardinal Sterzinsky in seinen Leitungsaufgaben
unterstützen:
„Ich bin vom kirchlichen Verständnis her der Weihbischof des
Bischofs von Berlin. Ich werde also nicht die großen Programme entwerfen müssen. Im
Lateinischen spricht man auch „Auxiliar“ – also vom Hilfsbischof – der durchaus subsidiär
mitwirkt, an dem, was hier der Bischof vorgibt. Nichtsdestotrotz glaube und hoffe
ich, dass ich auch eigene Akzente setzen kann.“
Besonders am Herzen liegt
ihm, die Menschen in der Diözese einander näher zu bringen. Und schließlich will er
auch die erreichen, die noch außerhalb der Kirche stehen, sagt Heinrich:
„Ich
habe hier in der Kathedrale deutlich gemacht, dass ich meinen Dienst in Liturgie,
Verkündigung und in Caritas sehe. Es handelt sich auch um einen Dienst für die Einheit.
Dienst an der Einheit bedeutet auch die Menschen hier in unserer Kirche, noch stärker
zusammenzubringen, so dass es vielleicht auch eine gewisse Ausstrahlungskraft hat
auf die Menschen in dieser Stadt.“