Die blutigen Auseinandersetzungen
zwischen Regierungstruppen und den Tamil-Rebellen kommen nicht zum Ende. In den vergangenen
fünf Tagen sind in dem eigentlich als „Sicherheitszone“ eingerichteten Areal im Norden
des Inselstaates mindestens 275 Zivilisten getötet worden. Diese Toten gehen Berichten
zufolge auf das Konto der Regierungstruppen, die offenbar gezielt Straßenzüge bombardieren.
Schätzungen zufolge sind derzeit 200.000 Menschen auf der Flucht. Sophie Romanens,
Sprecherin des Internationalen Roten Kreuzes:
„Diese Leute mussten in den
letzten Wochen und Monaten mehrmals ihre Notunterkünfte wechseln, wobei sie jedes
Mal gezwungen waren, ihre Habseligkeiten zurückzulassen. Im Moment sind sie in einem
kleinen Areal eingeschlossen, das intensiv unter Beschuss steht. Diese Leute haben
keinen sicheren Ort, keine ärztliche Betreuung, Trinkwasser und Essen fehlen. Wir
hören von fünf humanitären Arbeitskräften, die unter den Bomben starben. Nicht einmal
die Verletzten können abtransportiert werden.“
Unter den Eingeschlossenen
sind UNO-Angaben zufolge auch 15 UNO-Mitarbeiter und 75 ihrer Angehörigen. Die Vereinten
Nationen warnen vor einer weiteren Radikalisierung des Bürgerkriegs. Die tamilischen
Rebellen würden immer mehr Kinder und Jugendliche zwangsrekrutieren; auch 14-Jährige
würden zum Dienst an der Waffe gezwungen, so das Kinderhilfswerk UNICEF.