Papst: „Glaube lernt man durch Bibel und Liturgie“
Den christlichen Glauben
kann man durch das Studium der Heiligen Schrift und der Teilnahme an der Liturgie
besser kennenlernen. Das gilt auch für das Kennenlernen der Kirche. Das betonte Papst
Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Bei der siebten
Generalaudienz in diesem Jahr nahmen mehr als 20.000 Pilger und Besucher teil. Papst
Benedikt XVI. begrüßte sie diesmal auf dem Petersplatz. Unter einem strahlend blauen
Himmel stellte das katholische Kirchenoberhaupt in seiner Mittwochskatechese den heiligen
Beda Venerabilis und sein umfangreiches Werk vor. Dieser englische Benediktinermönch
lebte von 672/673 bis 735. Bedas Einfluss dehnte sich bis nach Rom und über weite
Teile des europäischen Kontinents aus. Dazu erläuterte der Papst:
„So hat
dieser Mönch, der sich in seiner Abtei dem Lob Gottes widmete und auch den einfachen
Leuten in Nordengland in ihrer Volkssprache den Glauben erklärte, zur Formung des
christlichen Europas beigetragen. Die Werke Bedas kreisen vorwiegend um drei Schwerpunkte:
die Heilige Schrift, die Kirchengeschichte und die Liturgie. In der Exegese bevorzugt
Beda nach einer sorgfältigen Analyse des Schrifttextes meist eine christologische
Auslegung auf Christus und die Kirche hin. In der Kirchengeschichte befasst er sich
zum einen mit der Zeit der Apostel und den ersten Konzilien. Dank des großen Werkes
der „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ gilt er zudem als „Vater der englischen
Geschichtsschreibung“. Die Kirche ist für Beda wesentlich „katholisch“, also eine
umfassende und vielfältige Einheit, und „apostolisch“ bzw. „römisch“; dies kommt unter
anderem in seinem Bemühen um ein gemeinsames Datum für das Osterfest zum Ausdruck.
In der liturgischen Theologie unterstreicht Beda den Realismus der Sakramente, durch
die die Gläubigen „nicht nur Christen, sondern Christus“ werden.“
Herzlich
grüsste Benedikt XVI. auch die deutschsprachigen Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz.
„Der
heilige Beda sei uns ein Ansporn, durch das Studium der Heiligen Schrift und die Teilnahme
an der Liturgie den Glauben und die Kirche immer besser kennenzulernen. Ebenso soll
auch unser Gebet und unser Leben ein Lob Gottes und ein Dienst an unseren Brüdern
und Schwestern sein, bis wir – nach den Worten Bedas – einst vor dem Angesicht Gottes
stehen dürfen, der die Quelle aller Weisheit ist. Der Herr segne euch und eure Familien.“