Die Lage der Bewohner
der pakistanischen Swat-Region, darunter auch vereinzelte Christen, droht zu eskalieren.
In dem 160 Kilometer nordöstlich von der Hauptstadt Islamabad entfernten Tal, das
einst als „pakistanische Schweiz“ bei Touristen aus aller Welt beliebt war, haben
die radikalen Taliban die Macht an sich gerissen. Entführungen, Morde und die Zerstörung
von Schulen sind an der Tagesordnung. Die Lage sei komplett außer Kontrolle geraten.
Das sagte der Bischof von Faisalabd, Joseph Coutts, im Gespräch mit Radio Vatikan.
Bischof Joseph Coutts:
„In der letzten Zeit gab es sicherlich eine Menge
Gewalt und Militanz. Ich habe in Lageberichten aus Pakistan gelesen, dass ungefähr
180 Schulen zerstört wurden. Das ist schon sehr viel. Und dann hieß es weiter, die
Taliban hätten eine Gruppe Polizeimänner enthauptet. In diesem Konflikt sind bisher
etwa 1.500 Menschen getötet worden. Und auch obwohl die Armee eingegriffen und ihre
Kräfte verstärkt hat, ist ganz offensichtlich, dass sie nicht in der Lage ist, die
terroristischen Aktivitäten der militanten Taliban zu kontrollieren.“
Unter
den zerstörten Schulen befindet sich auch eine katholische Bildungsstätte. Bischof
Coutts:
„Es gibt zwar nicht viele Christen im Swat-Tal, aber ich weiß von
einer katholische Schule, die von Kinderschwestern und später von den apostolischen
Schwestern geleitet wurde. Diese Schule ist zerstört worden und die Schwestern sind
geflohen. Das war im letzten Jahr. Es war eine sehr schöne Schule. Sie wurde in die
Luft gesprengt, und jetzt sind von ihr nur noch Trümmer übrig.“