2009-02-17 11:28:38

Schönborn: Verkürztes Verfahren in Linz war Fehler


RealAudioMP3 Kardinal Christoph Schönborn von Wien stand nach dem Krisentreffen der Bischöfe den Medien Rede und Antwort. Der Erzbischof der Hauptstadt ist auch Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz. Er drängte auf der Pressekonferenz auf Sorgfalt bei künftigen Bischofsernennungen. Ein verkürztes Verfahren bei der Bestellung des Linzer Weihbischofs habe sich nicht bewährt:

„Ich denke, das Verfahren der Auswahl der Kandidaten ist ein sehr gründliches und sehr bewährtes. Man sollte meiner Meinung nach immer vermeiden, dieses Verfahren nicht in seinem vollen Umfang durchzuziehen; dass das nicht stattgefunden hat, muss hier (d.h. im Fall von Linz) als ein Fehler bezeichnet werden.“

Im Bistum Linz gebe es – entgegen der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit – auch sehr viel Erfreuliches, so Kardinal Schönborn: ein dichtes Netz aktiver Pfarrgemeinden und Seelsorgezentren, ein „ausgeprägtes Gespür für die soziale Dimension des Christseins“, sehr aktive katholische Laienorganisationen. Und doch:

„Die Sorge, die wir gemeinsam als österreichische Diözesanbischöfe formuliert haben, ist, dass das Gleichgewicht zwischen dem allgemeinen Priestertum aller getauften Katholiken und dem besonderen Dienst des geweihten Priesters in manchen Fällen noch besser austariert werden muss.“

Nun gelte es, so Kardinal Schönborn, dass alle Gruppen in der Diözese Linz das ehrliche Gespräch miteinander suchen und gemeinsam anstehende Fragen zu lösen suchen. Das müsse auf der Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils erfolgen. Ansonsten aber warb Schönborn eindringlich darum, jetzt den Blick von den Kirchenkrisen abzwenden und wieder nach vorn zu schauen. Gerade in der Zeit der Wirtschaftskrise seien die Tausenden Pfarrgemeinden in ganz Österreich ein enormes „Netzwerk der Solidarität“. Unzählige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Kirche setzten sich tagtäglich für Menschen in Not ein.

„Das Erste und Wichtigste ist für uns, dass wir nicht das Wesentliche vergessen – nämlich den Blick auf Christus zu richten, der die Mitte unseres christlichen Glaubens ist. Es gilt, besser aufeinander zu hören, aufeinander zuzugehen, die Zeichen der Zeit im Glauben zu deuten – denn die Kirche will ja den Menschen dienen, dazu ist sie da!“

(rv/kap 17.02.2009 sk)







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