2009-02-16 13:14:33

Simbabwe: „Passiver Genozid“ und politische Spannungen


RealAudioMP3 In Simbabwe findet ein „passiver Genozid“ statt. Das haben erneut die Bischöfe der Länder des südlichen Afrikas beklagt. Auch nach der Schaffung einer Einheitsregierung sei die Situation der Menschen in Simbabwe nicht besser geworden, so die Oberhirten - auch weil sich die Spannungen zwischen den beiden Seiten der gerade erst aufgestellten Einheitsregierung weiter verschärfen.

Dazu sagt der Erzbischof aus dem südafrikanischen Durban, Kardinal Wilfrid Fox Napier, gegenüber Radio Vatikan:

„Die Bischöfe sprechen nun von „passivem Genozid“, weil die Regierung es weiterhin zulässt, dass so viele Menschen sterben, ohne etwas Konkretes dagegen zu tun. Die Bischöfe aus allen Ländern des südlichen Afrikas fordern hingegen Maßnahmen, die es den Menschen zumindest ermöglicht sollten, am Leben zu bleiben.“

Trotz allem ist Kardinal Fox Napier zuversichtlich, dass sich die Lage in Simbabwe ändern wird.

„Unsere Hoffnung besteht darin, dass Robert Mugabe und alle anderen Politiker endlich verstehen, dass sie sich auf Kosten der Bevölkerung falsch verhalten. Sie müssen nun ihre bisherige Politik hinter ihren eigenen Interessen zurückstellen. Ich glaube auch, dass die göttliche Vorsehung mithelfen wird, die Lebensbedingungen zu verbessern. Die Zusammenarbeit zwischen Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai hat auch gezeigt, dass es nicht einfach ist, eine schnelle Lösung zu finden. Es wäre aber schade, wenn sich diese Erfahrung der Einheitsregierung nicht bewähren sollte.“

Der bisherige Oppositionsführer Tsvangirai war am Mittwoch als Ministerpräsident vereidigt worden. Er legte den Amtseid vor dem international scharf kritisierten Präsidenten Robert Mugabe ab, mit dem er sich im vergangenen Jahr auf eine Machtteilung verständigt hatte. Nach monatelangem politischen Tauziehen wurde die Vereinbarung der beiden Erzfeinde auf Druck der Nachbarländer umgesetzt. Diese befürchteten einen vollständigen politischen und wirtschaftlichen Kollaps Simbabwes.

(rv/reuters 16.02.2009 mg)







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