Positive Lehren aus den jüngsten Diskussionen um die Pius-Bruderschaft will der Eichstätter
Bischof Gregor Maria Hanke ziehen. Die Debatten sollten ein Ansporn sein, sich noch
mehr um die Verwirklichung des Zweiten Vatikanischen Konzils zu bemühen. In einem
Hirtenwort, das in den Gemeinden des Bistums Eichstätt verlesen wurde, bedauert der
Bischof, dass über das Konzil oft nur in Schlagworten gesprochen werde. „Die Gegner
des Konzils nehmen mit dem Begriff ‚nachkonziliar' die Abqualifizierung des Konzils
und der Gegenwart vor. Umgekehrt wird mit ‚vorkonziliar' oftmals alles vor dem Konzil
als rückständig und überholt dargestellt." Beide Sprech- und Sichtweisen seien „Kategorien
der Trennung“, die vom Ursprung der Kirche und von ihrer Zukunft abschneiden, so Bischof
Hanke. Dem Konzil und Papst Benedikt XVI. seien hingegen Kontinuität und Identität
ein großes Anliegen. Josef Ratzinger habe das Konzil als Theologe aktiv mitgestaltet.
Die Rücknahme der Exkommunikation für vier illegal geweihte Bischöfe der Lefebvre-Bewegung
sei Ausdruck des Bemühens um Einheit, einem der großen Anliegen des Pontifikats von
Benedikt XVI., der sich als „Brückenbauer“ verstehe. Allerdings brauche es zur Versöhnung
und Einheit stets beide Seiten. (pm 15.02.2009 bp)