Vatikan: Papst feiert Lateranverträge mit Händels „Messias“
Musik ist eine großartige
Möglichkeit, um Christus bekannt zu machen. So erläuterte Papst Benedikt XVI. den
Grund, weshalb er sich zum 80-jährigen Bestehen des Vatikanstaates das Musikwerk „Messias“
von Georg Friedrich Händel ausgesucht hatte. Am Donnerstagabend fand nämlich das von
Papst Benedikt ausgewählte Jubiläums-Konzert in Audienzhalle Paolo VI statt. Für das
Konzert gastierten das irische TV-Orchester „RTE Concert Orchestra“ und der Chor der
Kathedrale von Dublin unter Leitung von Proinnsias O'Duinn. Es war eine Premiere
für den 80-jährigen Kleinstaat: Erstmals sang ein Chor das berühmte „Halleluja“ aus
Händels Werk offiziell und feierlich auf vatikanischem Boden. Der „Messias“ von Georg
Friedrich Händel war 1742 im katholischen Dublin uraufgeführt worden. Die Alt-Partie
hatte an diesem Donnerstagabend die in Hamm geborene und in Halle an der Saale wirkende
Gesangssolistin Ulrike Schneider. An ihrer Seite sangen die Sopranistin Lynda Lee,
Tenor Robin Tritschler und die Bass-Stimme Ian Caddy.
Für die Darbietung vor
Benedikt XVI. wurde das Zweieinhalb-Stunden-Werk auf etwa eine Stunde gekürzt. Dem
Oberhaupt des Kleinstaats gefiel diese Version sichtlich: Auch in der schlankeren
Version habe das Oratorium Georg Friedrich Händels das „dichte und verborgene Geheimnis
des christlichen Glaubens“ vor Augen gestellt, sagte der Papst in seinem Dank an die
Ausführenden. Die Mischung aus musikalischen Klängen und dem Gesang des Chores sowie
der Solisten beweisen „einen hohen erzieherischen Wert im Bereich der Religion“, so
Benedikt weiter. Die Musik mache nämlich das christliche Mysterium wahrnehmbar durch
ihre eigene Sprache.
Und dann kündigte das katholische Kirchenoberhaupt an,
dass er mit Blick auf das Jubiläum des Lateranvertrags und des Vatikanstaats, sich
zu diesem Thema grundsätzlicher am Samstag äußern zu wollen. Er wird dann die Teilnehmer
eines derzeit im Vatikan laufenden Kongresses empfangen. Benedikt XVI. sei dankbar
für den Lateranvertrag, den sein Vorgänger Pius XI. 1929 mit dem italienischen Staat
unterzeichnet hatte.
Dem Konzert in der vatikanischen Audienzhalle wohnten
neben hohen Kirchenvertretern und Diplomaten rund 8.000 weitere Gäste bei, darunter
eine große Delegation aus Dublin, die von Benedikt XVI. eigens begrüßt wurde. (rv
13.02.2009 mg)