Präsident Alvaro Uribe hat sich gestern in Bogotá mit Bischöfen beraten. Dabei ging
es um eine mögliche Vermittlung der Kirche im Bürgerkrieg. Die FARC-Rebellen haben
bislang jede Vermittlung der Kirche klar abgelehnt; die Regierung Uribe drängt die
Bischöfe hingegen, es trotzdem zu versuchen. Die FARC haben letzte Woche sechs Geiseln
freigelassen; das macht den Bischöfen Mut, sich um die Aushandlung eines „humanitären
Abkommens“ mit den Rebellen zu bemühen. - Scharf weist die Kirche hingegen Vorwürfe
gegen einen 2002 ermordeten Erzbischof zurück. Isaias Duarte Cancino von Cali soll
hinter den Kulissen ein führender Kopf der rechtsgerichteten Paramilitärs gewesen
sein, behauptet ein Paramilitär. Dies sei eine infame Verleumdung, sagt der Vorsitzende
der kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ruben Salazar Gomez von Barranquilla.
Bei Untersuchungen ist Duarte von der Regierung entlastet worden: Der Erzbischof habe
vielmehr als Vermittler an Geheimtreffen teilgenommen, um den Bürgerkrieg zwischen
Armee, Paramilitärs und Rebellen zu beenden. Dabei habe er Gewalt von allen Seiten
klar verurteilt. Duarte wurde im März 2002 nach einem Gottesdienst vor der Kathedrale
in Cali erschossen.