Die Piusbruderschaft sucht das Gespräch mit den deutschen Bischöfen über theologische
Fragen. Das hat der deutsche Zweig der Vereinigung in einer Pressemitteilung an diesem
Donnerstag bekannt gegeben. Thema dieser Gespräche sollen nicht allein die strittigen
Fragen um das Konzil, sondern vor allem auch die Kritik an der nachkonziliaren Entwicklung
sein. Als zentralen Punkt nannte Pater Franz Schmidberger, der Distriktobere der Priesterbruderschaft
St. Pius X. für Deutschland, das Selbstverständnis der katholischen Kirche. „Versteht
sie sich noch als die allein von Christus gegründete Kirche, welche die Fülle der
Offenbarung besitzt?“, fragt sich Schmidberger. Die katholische Kirche müsse auch
unpopuläre Wahrheiten verkünden, etwa in der Frage, war den Menschen nach dem Tod
erwarte und ob Christus der Erlöser aller Menschen sei. Solche Fragen seien bei den
Katholiken heute umstritten. Daran zeigten sich die Früchte der „verwässerten Verkündigung
von dreißig Jahren“. Schmidberger sagte, grundsätzlich sei man dazu bereit, „mit jedem
zu diskutieren“. Etwa könnten die deutschen Bischöfe „einen oder zwei Theologen benennen,
die mit uns über die Punkte sprechen, die wir als problematisch empfinden“.