2009-02-11 11:03:03

Papst: „Geistlicher Aufstieg ist möglich“


RealAudioMP3 Programmwechsel bei der Generalaudienz: Nach dem Katechesenzyklus über den Apostel Paulus hat Papst Benedikt XVI. wieder die Vorstellung bedeutender Kirchenschriftsteller aufgenommen. In einer vollbesetzten Audienzhalle im Vatikan setzte der Papst diese Reihe mit Johannes Climacus fort. Der im 6. Jahrhundert lebende Mönch, lebte 40 Jahre lang als Eremit und war Abt des großen Mönchsklosters auf dem Berg Sinai. Dazu Benedikt XVI.:

„Sein Beiname „Climacus“, abgeleitet vom griechischen Wort klimax (die Leiter), rührt von seinem Hauptwerk „Paradiesesleiter“ her. In dieser Abhandlung beschreibt Johannes in dreißig Stufen den geistlichen Aufstieg des Mönches. In einer ersten Phase, der Askese, erfolgt die Abkehr von der Welt als Voraussetzung für eine tiefere Gemeinschaft mit Gott. Der weitere Weg besteht in der Läuterung, im geistlichen Kampf gegen die Leidenschaften. Diese sind nicht in sich schlecht, es kommt aber auf deren rechten Gebrauch an. Wenn der Mönch sich dem Feuer des Heiligen Geistes aussetzt, kann er diesen Kampf siegreich führen. In der dritten Phase des Aufstiegs wird durch Demut und vor allem durch die Unterscheidungsgabe die geistliche Empfindsamkeit des Herzens geweckt. So gelangt der Mönch zur Ruhe der Seele, der hesychía. Diese Herzensruhe bereitet das Gebet vor – das körperliche Gebet und das Herzensgebet. Johannes spricht hier auch vom „Jesusgebet“. Am Ende der Leiter steht die vollendete Dreiheit der Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe. Ziel des monastischen Lebens ist die Vereinigung mit Gott im Gebet und in der Liebe.“

Den deutschsprachigen Pilgern und Besuchern sagte der Papst:

„Gerne heiße ich alle Besucher deutscher Sprache willkommen. Besonders grüße ich die Dechanten aus der Diözese Graz-Seckau und die Journalisten in Begleitung von Bischof Kapellari sowie die Studierenden des Kirchenrechts der Universitäten Augsburg, Bochum, München und Potsdam. Das Bild der Leiter der Tugenden, wie es der heilige Johannes Climacus beschreibt, mag auch uns helfen, unser Denken und Tun an der Liebe Christi auszurichten. Dazu schenke uns der Heilige Geist seine Gnade.“

(rv 11.02.2009 mg)







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