Frankreich: Justiz könnte gegen Williamson aktiv werden
Die „Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus“ (LICRA) will Anzeige
gegen den Lefebvrianer-Bischof Richard Williamson wegen seiner Holocaust-Leugnung
erstatten. Die französische Menschenrechtsorganisation erklärte am Mittwoch in Paris,
damit solle seine Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit von der französischen
Justiz verfolgt werden. Dies kann in Frankreich mit bis zu einem Jahr Haft und einer
Geldbuße von bis zu 45.000 Euro bestraft werden. Der Anwalt der Organisation, Alain
Jakubowicz, sagte gegenüber der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA, eine
strafrechtliche Verfolgung Williamsons durch die französische Justiz sei möglich.
Zum einen sei der schwedische Fernsehsender, in dem Williamson die Ermordung von sechs
Millionen Juden durch die Nazis bestritten und die Existenz von Gaskammern geleugnet
hatte, als Satellitensender auch in Frankreich zu empfangen. Zum anderen sei eine
im Ausland begangene Straftat eines Ausländers in Frankreich dann zu verfolgen, wenn
das Opfer französisch sei. Die LICRA könne diesen Opferstatus für sich beanspruchen.
- Die LICRA war 1928 in Paris als „Internationale Liga gegen den Antisemitismus“ gegründet
worden. 1979 änderte sie ihren Namen in „Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus“.
Die Organisation unterhält unter anderem Sektionen in Österreich und der Schweiz.