Das Leugnen der Shoah durch den traditionalistischen Bischof Richard Williamson hat
Folgen. Die Piusbruderschaft hat Williamson offenbar als Leiter eines Priesterseminars
abgesetzt. Das berichtet eine argentinische Nachrichtenagentur. Derweil mehren sich
auch in der katholischen Kirche Stimmen, die einen Ausschluss Williamsons fordern.
Die Nachricht kam per Fax: Williamson sei von der Leitung des Seminars La
Reja in Argentinien entbunden worden. Das erklärte Pater Christian Bouchacourt, führendes
Mitglied der Lefebvre-Anhänger in Lateinamerika, in einer dürren Mitteilung. Williamsons
Äußerungen gäben „nicht im geringsten die Haltung unserer Gemeinschaft wieder“, so
das Fax weiter. Eine offizielle Bestätigung für die Absetzung von Williamson gab es
zunächst nicht. Am vergangenen Mittwoch hatte Papst Benedikt den abtrünnigen Bischof
aufgefordert, seine Leugnung des Völkermords an den Juden unmissverständlich und öffentlich
zurückzunehmen. Dies lehnt der 68-Jährige aber in einem schriftlich geführten Interview
mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ab. Williamson leitete seit 2003 das Priesterseminar
in dem Ort La Reja westlich der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.