Mehr als 2.500 Tamilen sind am Freitag aus dem Kriegsgebiet im Norden von Sri Lanka
geflohen. Das berichtet das staatliche Radio. Es sei den Flüchtlingen gelungen, die
von den Regierungstruppen gehaltenen Gebiete zu erreichen. Im Bürgerkrieg auf Sri
Lanka befürchtet der Vatikan zahlreiche weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung.
Auf dem Gebiet, das die Tamil-Rebellen weiterhin hielten, lebten noch Tausende Zivilisten.
Sie befänden sich zum Teil mitten in den Kampfhandlungen, sagte der Apostolische Nuntius,
Erzbischof Mario Zenari, in einem Interview des „Osservatore Romano“. Die Menschen
drohten als „menschliche Schutzschilde“ missbraucht zu werden. Zugleich rief er Regierung
und Rebellen zur Versöhnung auf. Dutzende Priester und Ordensleute seien bei ihren
Gemeinden in der Region verblieben und wollten die Menschen nicht im Stich lassen,
erläuterte der Bischof. Die Regierung habe betont, die „tragischen Folgen“ des Krieges
nach Möglichkeit begrenzen zu wollen und scheine dazu bereit. Trotzdem sei er „extrem
besorgt“, betonte Zenari. Er erläuterte, die Regierungstruppen hätten die Geistlichen
in der Kampfregion eigens zum Verlassen der Dörfer aufgefordert. Diese wollten
aber in einem Moment großen Leids bei ihren Gemeinden bleiben.