Der lutherische und der anglikanische Bischof von Jerusalem sind vom israelischen
Militär an der Einreise in den Gazastreifen gehindert worden. Eine Gruppe von Jerusalemer
Bischöfen aus verschiedenen Konfessionen wollte der christlichen Minderheit im Gazastreifen
eine Solidaritätsvisite abstatten. Der lutherische Bischof Mounib Younan warf der
Armee Missachtung der „grundlegenden Menschenrechte auf Religions- und Bewegungsfreiheit“
vor. Es habe sich um einen reinen Pastoralbesuch bei den Menschen von Gaza gehandelt.
Die Reise sei vorab mit dem israelischen Innenministerium abgesprochen worden, sagte
Younan. Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal durfte im Gegensatz
zu den anderen beiden Oberhirten in der Delegation den Grenzposten Erez passieren.
Gegenüber Radio Vatikan berichtete er von seinem Besuch bei den Christen im
Gazastreifen:
„Ich war in einem Krankenhaus und habe sehr sehr viele Verletze
gesehen. Es handelt sich um sehr dramatische Fälle. Deshalb bitte ich alle Menschen
guten Willens, mit der Bevölkerung im Gazastreifen solidarisch zu sein. Wir müssen
Gott darum bitten, diesem Volk Frieden zu schenken. Wir hoffen, dass der Waffenstillstand
zustande kommt und dann auch hält. Frieden ist machbar! Auch die Auferstehung ist
ja möglich, und deshalb scheint es mir nicht absurd zu sein, dass hier einmal Frieden
und Gerechtigkeit herrschen wird. Bisher fehlte nur der gute Wille und ich hoffe,
dass sich dies ändern wird.“