Der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari hat die Ernennung Gerhard Maria Wagners
zum Linzer Weihbischof verteidigt. Gleichzeitig hat er Vorwürfe zurückgewiesen, wonach
der Vatikan im Alleingang entschieden habe. Die Entscheidung für Wagner sei nach Ansicht
Kapellaris „eine unbequeme und schwerwiegende Herausforderung an ihn selbst und an
die sehr ausgeprägten gegensätzlichen Flügel in der Kirche von Linz, ihre Verantwortung
für die gemeinsame Kirche zu erkennen und in die Praxis umzusetzen.“ Derweil hat das
Linzer Domkapitel erklärt, dass es bei der Wahl des Weihbischofs eine „andere Richtung“
erwartet hätte. Das Domkapitel hoffe aber, dass seine Befürchtungen „sich als unbegründet
erweisen“. Wörtlich heißt es in der Erklärung, die in der neuesten Ausgabe der „Kirchenzeitung
der Diözese Linz“ veröffentlicht wurde: „Solche Befürchtungen können auch darin
begründet sein, dass Pfarrer Wagner bisher nicht sehr präsent im Presbyterium von
Dekanat und Diözese war, weder im Priesterrat noch anderen diözesanen Gremien, weder
beim alljährlichen Priestergebetstag noch bei theologischen Fortbildungsveranstaltungen.
Durch ein integratives Wirken in Zukunft kann er alle Befürchtungen entkräften.“ Offensichtlich
gebe es nach wie vor ein verzerrtes Bild von der Diözese Linz an zuständiger Stelle.
„Ohne beschönigen zu wollen, sei doch auf ein aktives Leben in Pfarrgemeinden und
Laienapostolat hingewiesen, wie auch das im Österreichvergleich hohe Spendenaufkommen
für viele Anliegen im In- und Ausland, auch für den Peterspfennig.“