Benedikt XVI. lädt zu einer neuen Wertschätzung des Fastens ein. Seine Botschaft zur
Fastenzeit 2009 wurde an diesem Dienstag vom Vatikan veröffentlicht. In dem Text betont
der Papst, „dass das Fasten eine große Hilfe ist, die Sünde zu meiden sowie das, was
zu ihr verleitet“. Hier ein paar Kern-Aussagen aus der Papst-Botschaft.
„In
unseren Tagen scheint das Fasten an geistlicher Bedeutung verloren zu haben; eine
Kultur, die von der Suche nach materiellem Wohlstand gekennzeichnet ist, gibt ihm
eher den Wert einer therapeutischen Maßnahme zum Besten des Körpers. Fasten dient
sicherlich der körperlichen Gesundheit; für die Gläubigen aber ist es in erster Linie
eine „Therapie“ zur Heilung all dessen, was sie hindert, Gottes Willen anzunehmen.
Die Fastenzeit könnte eine passende Gelegenheit sein, die echte und dauernde Bedeutung
dieser alten Bußpraxis aufzuwerten. Sie kann uns dazu verhelfen, unseren Egoismus
zu bändigen und das Herz zu weiten für die Liebe zu Gott und zum Nächsten.
Unbeirrte
Fastenpraxis trägt außerdem dazu bei, Leib und Seele der Person stärker zu vereinen,
die Sünde zu meiden und in der Vertrautheit mit Gott zu wachsen. Zugleich lässt uns
das Fasten ein wenig von der Situation erfahren, in der viele unserer Brüder leben.
Freiwilliger Verzicht zum Heil anderer bekundet, dass uns der bedürftige Nächste nicht
fremd ist. Um Sensibilität und Fürsorge für die Brüder und Schwestern wach zu halten,
ermutige ich die Pfarrgemeinden und jede Gemeinschaft, in der österlichen Bußzeit
persönliches und gemeinschaftliches Fasten häufiger zu üben und sich zugleich dem
Hören auf Gottes Wort, dem Gebet und der Wohltätigkeit zu widmen. Das war von Anfang
an die Lebensart der christlichen Gemeinde. Auch heute muss diese Praxis wiederentdeckt
und gefördert werden, vor allem in der Fastenzeit.“