Erzbischof Marx: Für scharfe Abgrenzung von Antisemiten
Der Erzbischof von
München und Freising, Reinhard Marx, ruft zu einer scharfen Abgrenzung gegen den Antisemitismus
und zum Dialog zwischen Juden und Christen auf. „Wie kann man nur auf den Gedanken
kommen, in der katholischen Kirche gäbe es Platz für Antisemiten und Leugner des Holocaust?
Dem müssen wir entgegentreten“, forderte Marx in einer Predigt am Montag Abend. Mit
Blick auf die umstrittene Piusbruderschaft sagte er: „Diese Gruppe muss nun klar machen,
wo sie in dieser Frage steht.“ Jesus Christus sei nicht zu begreifen ohne das Wissen,
dass er Jude war. Die Verbindung zwischen Juden und Christen sei eine besondere. Marx
bedauerte, dass dies in der Geschichte von Gewalt und Verfolgung der jüdischen Mitbürger
immer wieder vergessen worden sei. „Das sind Verirrungen, die wir immer wieder überwinden
müssen“, verlangte der Erzbischof. Das II. Vatikanische Konzil habe unterstrichen,
dass das Verhältnis zum jüdischen Volk ein spezielles bleiben müsse.