Die Christen im Irak
hoffen auf eine bessere und vor allem sichere Zukunft: Im Zweistromland haben an diesem
Samstag die mit Spannung erwarteten Provinzwahlen begonnen. Um das Risiko von Terroranschlägen
zu minimieren, verhängte die Polizei am Wahltag in einigen Städten Fahrverbote. Der
Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, ist zuversichtlich:
„Ich denke, dass
die Wahlen nicht viel, aber zumindest etwas verändern werden. Die Iraker sind nun
dazu aufgerufen, frei zu wählen. Vorher gab es keine freie Wahl, sondern es wurde
für sie entschieden. Es ist nur der Anfang, aber ich denke, wir befinden uns auf dem
richtigen Weg. Und die Menschen empfinden die Wahl als einen wirklichen Befreiungsschlag.
Es ist das zweite Mal, dass sie wirklich frei entscheiden können. Sie spüren die große
Verantwortung. Doch gleichzeitig hat mit den Wahlen eine Art Festzeit begonnen, denn
die Sicherheitsvorkehrungen sind sehr hoch.“
Für die christliche Minderheit
im Land sind die Wahlen ein kleiner, doch erster Schritt zu mehr Rechten und Einfluss.
Erzbischof Sako:
„Auch für uns Christen gibt es zumindest einen Fortschritt.
Wir haben einen christlichen Kandidaten. Besser einen als keinen, denke ich mir. Es
ist eine gute Grundlage, um dann später mehr zu verlangen. Man braucht ja so viel
Zeit, um hier die Mentalität und die Politik zu verändern. Die Mehrheit will immer
alles, ohne an die anderen zu denken.“
Die Wahlergebnisse der Provinzwahlen
sollen am kommenden Mittwoch bekannt geben werden.