D/Vatikan: Bischof Williamson entschuldigt sich beim Papst
Der Lefrebvre-Bischof Richard Williamson hat Papst Benedikt in einem Brief um Verzeihung
gebeten. In dem Schreiben im Internet entschuldigt er sich für die - wie er schreibt
-"unnötige Bedrängnis und die Probleme“, die er verursacht habe. Seine Äußerungen
über Gaskammern und und die Leugnung des Holokaust nannte er unüberlegt.
In
dem Schreiben an den für die Traditionalisten im Vatikan zuständigen Kardinal Dario
Castrillon Hoyos spricht Williamson von dem „furchtbaren Medien-Sturm“, den er mit
seinen Äußerungen ausgelöst habe. Wörtlich meint er: „Mitten in dem furchtbaren Medien-Sturm,
der durch meine unbedachten Bemerkungen im schwedischen Fernsehen heraufbeschworen
wurde, bitte ich Sie mit allem Respekt, mein aufrichtiges Bedauern für das Leid und
die Probleme zu akzeptieren, die ich Ihnen und dem Heiligen Vater bereitet habe.“
Die Entschuldung des Traditionalisten-Bischofs Richard Williamson beim Papst
ist nach Worten von Kurienkardinal Giovanni Battista Re ein erster Schritt. Allerdings
müsse Williamson auch noch zu seinen Behauptungen über den Holocaust Stellung nehmen,
sagte der Präfekt der Bischofs-Kongregation am Samstag in einem Interview der italienischen
Zeitung „La Repubblica“. Der Papst habe sich dazu in aller Klarheit geäußert, so der
Kardinal, der vor einer Woche mit einem Dekret die Exkommunikation der vier Traditionalisten-Bischöfe
zurückgezogen hatte. „Wenigstens hat er kapiert, dass er eine Dummheit begangen hat“,
sagte Re in einem ersten Kommentar zum Brief von Williamson an Kardinal Dario Castrillon
Hoyos vom Freitag. Darin hatte sich der in Argentinien lebende britische Kirchenmann
für den Ärger entschuldigt, den er dem Papst bereitet hatte; mit keinem Wort hatte
er jedoch den Holocaust erwähnt. Mit dieser Entschuldigung sei der Fall keineswegs
beigelegt, sagte der Kardinal.