„Wer die Shoah leugnet,
weiß nichts vom Geheimnis Gottes.“ Das betont Vatikansprecher Federico Lombardi in
seinem Editorial für Radio Vatikan. Von dieser erschreckenden „Demonstration der Macht
des Bösen“ werde der Glaube an die Existenz Gottes herausgefordert. Umso schwerwiegender
sei es, so Lombardi, wenn die Holocaust-Leugnung aus dem Munde eines Priesters oder
Bischofs komme.
„Der Papst hat in der jüngsten Generalaudienz die tiefgehende
Betrachtung anlässlich seines Besuchs im Konzentrationslager Auschwitz wieder aufgenommen.
Er hat nicht nur jede Form des Vergessens oder der Leugnung der Tragödie der Vernichtung
von sechs Millionen Juden verurteilt, er hat gleichzeitig an die dramatischen Fragen
erinnert, die diese Ereignisse an das Gewissen eines jeden Menschen und jedes Gläubigen
stellen.“
Der Papst habe nach dem „Warum?“ gefragt, nach dem Grund für
das scheinbare Schweigen und die Abwesenheit Gottes.
„Mit diesem doppelten
Geheimnis konfrontiert - die schreckliche Gewalt des Bösen auf der einen und die scheinbare
Abwesenheit Gottes auf der anderen Seite ist die letzte Antwort des christlichen Glaubens
die Passion des Sohnes Gottes. … Wir können und dürfen diese Fragen nicht meiden und
noch weniger sie leugnen. Unser Glauben ist sonst trügerisch und leer.“