Galileo - Kreuzungspunkt zwischen Naturwissenschaft und Theologie
Im Internationalen
Jahr der Astronomie 2009 ehrt die Kirche Galileo Galilei mit zahlreichen Veranstaltungen.
Ein Highlight ist das internationale Symposium „Der Fall Galileo – Eine historische,
philosophische und theologische Neubetrachtung“, das vom 26. bis 30. Mai in Florenz
stattfinden wird. Auf der vom Jesuiten-Institut „Stensen“ organisierten Veranstaltung
kommen Experten unterschiedlicher Disziplinen zusammen, um der Bedeutung Galileis
für die heutige Zeit auf den Grund zu gehen.
Für Erzbischof Gianfranco Ravasi,
den Präsidenten des vatikanischen Kulturrats, ist Galileo eine Schlüsselfigur im Verhältnis
von Kirche und Wissenschaft. Ravasi:
„Der Fall Galileo ist für uns die Gelegenheit,
in ein neues Verhältnis zur Wissenschaft zu treten. Galileo bringt uns zum selbstkritischen
Überdenken der Vergangenheit ohne Vorbehalte und Mystifizierungen. Wünschenswert ist
eine Analyse, die Kontexte einbezieht und Galileos Schriften vor dem Hintergrund seiner
Zeit betrachtet. Galileo ist sozusagen der Knotenpunkt zwischen naturwissenschaftlicher
Methode und Theologie.“
Die Beiträge des Symposium behandeln Galileos Wirken
auch über den Kontext seiner Zeit hinaus: Themen sind unter anderen die kopernikanische
Verdammung im Jahre 1616, das Zweite Vatikanische Konzil und die Rehabilitierung Galileos
im 20. Jahrhundert.