2009-01-30 16:39:29

D: Tübinger Theologen klagen an


15 Tübinger Theologieprofessoren kritisieren die Aufhebung der Exkommunikation für die Bischöfe der Piusbruderschaft durch Papst Benedikt XVI. Die Maßnahme stelle „ein Ärgernis und eine schwere Belastung“ nicht nur ihrer Arbeit, aber auch der Arbeit vieler Priester, pastoraler Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Religionslehrer und Religionslehrerinnen dar, schreiben die katholischen Theologen in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie befürchten, dass die Aufhebung der Exkommunikation dieser Bischöfe einen Wendepunkt in der nachkonziliaren Kirchengeschichte markiert. Wer sich auf dem Boden des II. Vatikanischen Konzils um eine Kirche und eine Theologie bemühe, die „im offenen Dialog mit der Welt und den Religionen, insbesondere dem Judentum, stehen“, fühle sich vor den Kopf gestoßen. Man respektiere das Bemühen des Papstes um die Einheit der Kirche. Dennoch gebe es nunmehr in der katholischen Kirche Bischöfe, die „die Religions- und Gewissensfreiheit ablehnen, offen eine antiökumenische Gesinnung zeigen, ein klerikalistisches Kirchenbild vertreten, innerhalb dessen das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen kaum mehr Bedeutung hat, und die „konziliare Kirche“ bewusst verachten“. Einer dieser Bischöfe leugne zudem das ganze Ausmaß der Shoah und zeigt ein antisemitisches Denken. Damit stehe er nach wie vor außerhalb der Communio der Kirche. Die Erklärung ist unterzeichnet von Urs Baumann, Albert Biesinger, Franz-Josef Bormann, Thomas Freyer, Ottmar Fuchs, Norbert Greinacher, Bernd Jochen Hilberath, Andreas Holzem, Joachim Köhler, Karl-Josef Kuschel, Dietmar Mieth, Andreas Odenthal, Richard Puza, Hans Reinhard Seeliger und Michael Theobald.
(pm 30.01.2009 gs)








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