2009-01-29 13:54:11

Simbabwe: „Passiver Völkermord“


RealAudioMP3 Die Bischöfe von Südafrika, Botswana und Swasiland haben die Politiker ihrer Länder dazu aufgerufen, Simbabwes Präsidenten Robert Mugabe nicht länger zu stützen. In Simbabwe sei ein echter „passiver Völkermord“ im Gang, hielten die katholischen Oberhirten in einer gemeinsamen Erklärung am Ende ihrer Vollversammlung in Südafrikas Hauptstadt Pretoria fest. Der Erzbischof von Johannesburg, Buti Tlhagale, sagte gegenüber Radio Vatikan:

„Der Zweck unserer Erklärung ist es, die Politiker des südlichen Afrika, die sich in Pretoria versammelt haben, zu ermutigen, Präsident Mugabe zum Rücktritt zu drängen. Er hat dieses Amt schon so lange inne, und er ist 84 Jahre alt. Mugabe ist eine unüberwindliche Hürde für den Fortschritt. Die Vermittlung des südafrikanischen Ex-Präsidenten Mbeki ist gescheitert. Wir Bischöfe glauben nicht mehr daran, dass es wirklich zu einer Teilung der Macht zwischen Mugabe und Oppositionsführer Tsvangirai kommt. Deshalb müssen die Politiker des südlichen Afrika jetzt in die Bresche springen. Wenn sie nicht handeln, um die dramatische Lage der einfachen Leute zu bessern, baden sie ihre Hände im Blut der Unschuldigen.“

Gleichzeitig wandten sich die Bischöfe an die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC), die gleichzeitig - und ebenfalls in Pretoria - tagte.

„Wir erinnern sie daran, dass es ihre Aufgabe ist, für Änderungen in Simbabwe einzutreten. Andernfalls wird es im Land zu einem passiven Völkermord kommen. Schon jetzt erzählen unsere Mitbrüder in Simbabwe, dass sich Tag für Tag die Friedhöfe füllen. Die Leute sterben, weil sie keine Medizin haben, andere, vor allem im ländlichen Raum, sterben einfach am Hunger.“

Unterdessen breitet sich die Cholera-Epidemie in Simbabwe immer weiter aus. Seit August sind mehr als 3.000 Menschen gestorben und 60.000 erkrankt, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Begünstigt werde die Ausbreitung der Cholera durch die wirtschaftlichen Probleme und die politische Lähmung Simbabwes. Präsident Robert Mugabe und Oppositionsführer Morgan Tsvangirai streiten seit Monaten über die Bildung einer Einheitsregierung. Gesundheitssystem und Trinkwasserversorgung sind in Simbabwe, der früheren „Kornkammer Afrikas, weitgehend zusammengebrochen.
(rv 29.01.2009 gs)








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