Vatikan: Glückwünsche an Kyrill – Dialog soll vertieft werden
Papst Benedikt XVI.
hat dem neuen russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill gratuliert. Der 62-jährige Kyrill
war beim Lokalkonzil in Moskau am Dienstag Nachmittag von den Delegierten des Moskauer
Patriarchats aus mehr als 60 Ländern zum neuen Oberhaupt der größten orthodoxen Nationalkirche
bestimmt worden. Er folgt dem im Dezember gestorbenen Patriarchen Alexij II. nach.
Benedikt
XVI. sagte am Ende der Generalaudienz (im ersten von drei Appellen):
„Mit
Freude habe ich die Nachricht der Wahl Kyrills zum neuen Patriarchen von Moskau und
ganz Russland empfangen. Mögen der Heilige Geist und die Gottesmutter über seinen
neuen Dienst für die russisch-orthodoxe Kirche wachen.“
Der Vatikan hoffe
auf die Fortsetzung des Dialogs zwischen Orthoxie und Katholiken, erklärte der Vatikanische
Einheitsrat nach der Wahl Kyrills. Ökumeneminister Kardinal Walter Kasper, betonte
gegenüber Radio Vatikan: „Der neue Patriarch hat Papst Benedikt ja bereits dreimal
getroffen, unmittelbar nach seiner Wahl, dann im Jahr 2006 und 2007. Sie kennen sich
also bereits, und eine solche Begegnung ist sicher am Horizont. Wir wünschen eine
solche Begegnung und meinen, dass es ein Zeichen für beide Kirchen und für die Welt
wäre. Doch wir respektieren auch die Argumente der anderen Seite, so dass im Augenblick
niemand von uns drängt. Der neue Patriarch braucht eine gewisse Zeit, um in der eigenen
Kirche die Dinge in den Griff zu bekommen, muss zuerst sicherlich alle anderen orthodoxen
Patriarchen besuchen, und dann hoffen wir, dass in einiger Zeit eine solche Begegnung
möglich sein wird.“
Als Vertreter des Vatikans reist der deutsche Kurienkardinal
Walter Kasper am Sonntag zu den Feierlichkeiten der Amtsübernahme nach Moskau. Derweil
hat Benedikt XVI. dem neuen Patriarchen ein Glückwunsch-Telegramm geschickt.