2009-01-27 12:23:40

Zentralrat-Vize: „Klarer Affront“


Der Zuständige für das Gespräch mit dem Judentum ist im Vatikan der deutsche Kardinal Walter Kasper. Er berichtete in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ von einem scharfen Protest des Rabbiners David Rosen. Der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni betont gegenüber einer italienischen Nachrichtenagentur, mit der Aufhebung der Exkommunikationen habe er kein Problem; das sei eine innere Angelegenheit der Kirche. Das Problem sei vielmehr, dass hier „nicht nur einem einzelnen Holocaust-Leugner Raum und Würde gegeben wird, sondern einer ganzen Bewegung, die nicht das akzeptiert, was das Konzil über die Juden gesagt hat“.

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, spricht von einem „klaren Affront“ aus Rom. Mit seiner Geste mache ausgerechnet ein deutscher Papst einen Holocaust-Leugner gesellschaftsfähig, so Korn gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen“. Korn äußerte sich positiv über Reaktionen aus der Deutschen Bischofskonferenz; doch blieben sie offenbar „nahezu folgenlos“. Schon am Montag hatte der Zentralrat der Juden die „Priesterbruderschaft Pius X.“ als „dezidiert antisemitisch agierende Gruppe“ verurteilt.

(rv/kna 27.01.2009 sk)








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