2009-01-27 13:25:56

Russland: Wahl eines Patriarchen – Bischöfe beim Papst


RealAudioMP3 Es sind entscheidende Stunden für die Christen in Russland: In Moskau sind über 700 Delegierte zusammengetreten, um einen neuen orthodoxen Patriarchen zu wählen. Und in Rom treffen sich gleichzeitig katholische Bischöfe aus Russland mit dem Papst. Wir sprechen mit dem neuen katholischen Erzbischof Paolo Pezzi aus Moskau.

„Wir haben in Russland die gleichen Probleme wie in verschiedenen westlichen Ländern: Das Christentum erlebt Gegenwind. Die Beziehungen zum Staat sind allerdings, trotz mancher Schwierigkeiten mit einigen Behörden, im großen und ganzen gut; man hilft uns auch, wenn unsere ausländischen Priester, die zum Dienst nach Russland kommen, Visa-Probleme haben.“

Mit Aufmerksamkeit verfolgen die Katholiken in Russland, wer an die Spitze der orthodoxen Kirche des Landes rücken wird. Die Wahlen dazu finden in diesen Stunden in der Christus-Erlöser-Kathedrale am Roten Platz von Moskau statt; mit einem Ergebnis wird nicht vor Dienstag Abend gerechnet. Es ist die erste Patriarchenwahl seit Ende der Sowjetunion; unter den 711 Delegierten machen die Bischöfe weniger als ein Drittel aus. Die Katholiken erhoffen sich von einem neuen Patriarchen gute ökumenische Beziehungen.

„Ich kann dazu vor allem sagen, dass wir immer mehr eine Sorge teilen – dass sich nämlich das Christentum nicht von der Gesellschaft entfernen darf, sondern sie immer mehr durchdringen sollte. Die Sorge ist, dass wir im kulturellen und sozialen Raum unbedingt zu einem gemeinsamen Zeugnis kommen müssen. Da ist die Tatsache, dass sich immer häufiger katholische und orthodoxe Persönlichkeiten treffen und austauschen, ein wichtiges Faktum.“

Russlands Orthodoxe stellen die größte orthodoxe Nationalkirche. Unter den drei Kandidaten für das Amt des Moskauer Patriarchen ist auch der bisherige „Außenminister“ der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Kyrill von Smolensk. Er gilt als Favorit der Bischöfe seiner Kirche und kennt Papst Benedikt persönlich. Der verstorbene Patriarch Alexei II. hingegen ist nie mit Johannes Paul II. oder dem jetzigen Papst zusammengetroffen.


(rv 27.01.2009 sk)








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