Papst Benedikt XVI.
hat die Vorbildfunktion von friedlich auf dem Weg der Ökumene vereinten christlichen
Konfessionen gewürdigt. Bei der Vesper in Sankt Paul vor den Mauern am Sonntagabend
zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen sagte der Papst: „Dort,
wo menschliche Worte machtlos werden, weil der tragische Lärm der Gewalt und der Waffen
alles übertönt, wird doch die prophetische Kraft des Wortes Gottes nicht leiser und
wiederholt uns, dass der Frieden möglich ist, und dass wir es sind, die Instrumente
der Versöhnung und des Friedens sein müssen. Ich denke an das Heilige Land: Wie wichtig
es ist, dass die dort lebenden Gläubigen und auch die Pilger allen ihr Zeugnis schenken,
dass die Unterschiedlichkeit der Riten und der Traditionen kein Hindernis für den
gegenseitigen Respekt und die brüderliche Barmherzigkeit darstellen sollte. Wir müssen
die Einheit im Glauben in den legitimen Unterschieden der Traditionen suchen, in unserem
grundsätzlichen ,Ja’ zu Christus und zu seiner einen Kirche.“
Der Papst
erinnerte bei der Vesper auch an die ersten Anfänge des II. Vatikanischen Konzils
vor genau 50 Jahren. Johannes XXIII. hatte unmittelbar nach der Vesper am Fest der
Bekehrung des Apostels Paulus im Kapitelsaal des Klosters von Sankt Paul vor den Mauern
zum ersten Mal gesagt, ein ökumenisches Konzil einberufen zu wollen. Vom Konzil, besonders
vom Dekret „Unitatis redintegratio“, sei ein grundlegender ökumenischer Impuls ausgegangen,
so Benedikt in seiner Predigt.