Die Kirche in den
USA will sich mit der Lockerung der Abtreibungspolitik nicht abfinden. Verschiedene
Organisationen haben zu Großdemonstrationen an diesem Wochenende aufgerufen. Präsident
Barack Obama hatte drei Tage nach seinem Amtsantritt per Dekret verfügt, dass wieder
Steuergelder an internationale Organisationen fließen können, die Abtreibungen als
Mittel der Familienplanung propagieren oder durchführen. Aus Sicht von Lebensschützern
ist das kein überraschender Schritt, erklärt Joseph Meaney, US-Sprecher von Human
Life International.
„Präsident Obama hatte das den verschiedenen Abtreibungs-Lobbys
in den USA versprochen. Auch international ist er willens, Abtreibung zu fördern.
Damit geht er noch einen Schritt weiter als Bill Clinton, der ebenfalls Abtreibung
befürwortete. Doch im Vergleich zu Clinton geht Obama noch aggressiver vor, was das
Recht auf Abtreibung auf globaler Ebene betrifft.“ Kardinal Justin Rigali,
der in der US-Bischofskonferenz für den Lebensschutz zuständig ist, zeigte sich „sehr
enttäuscht“ über den Beschluss. Die Bischöfe würden nun alles daran legen, die Bürger
darüber aufzuklären, was es mit dem „Freedom of Choice Act“, dem Erlass zur „Wahlfreiheit“,
auf sich habe, so Meaney.
„Das ist ein Vorschlag direkt von der Abtreibungslobby,
der alle und jede Restriktion bezüglich der Abtreibung aufheben will, in allen neun
Monaten der Schwangerschaft. Das würde Bedenkfristen aufheben, Einschränkungen für
Spätabtreibungen außer Kraft setzen und auch dazu führen, dass Steuergelder in Abtreibungen
fließen. Obama hatte ja immer angekündigt, diesen Erlass zu befürworten. Die US-Bischöfe
haben soeben eine große Kampagne gestartet, dagegen anzukämpfen und Parlamentarier
darüber aufzuklären, wie radikal das wäre und wie viele zusätzliche Abtreibungen das
bringen könnte – vielleicht an die 100.000 pro Jahr.“ (rv 24.01.2009 gs)