2009-01-23 12:09:54

Papst: Geschenk der neuen Technologien nicht missbrauchen


RealAudioMP3 Neue Technologien „sind ein wahres Geschenk für die Menschheit“. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in einer Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Sie wurde an diesem Freitag im Vatikan veröffentlicht. Wörtlich schreibt der Papst: „Wir müssen sicherstellen, dass die Vorteile, die sie bieten, allen Menschen und Gruppen zugute kommen, vor allem den Bedürftigen und Schwachen.“
Der Präsident des Päpstlichen Medienrats, Erzbischof Claudio M. Celli, sagte bei der Vorstellung der Botschaft im Pressesaal des Vatikans:
„Die Botschaft macht deutlich, dass die neuen Technologien dem Grundbedürfnis der Menschen entsprechen, miteinander in Kontakt zu treten. Der Papst nennt das einen Widerschein unserer Teilhabe an der kommunikativen Liebe Gottes, der aus der ganzen Menschheit eine einzige Familie formt. Wohl keine Botschaft bislang war so stark, aber gleichzeitig so anspruchsvoll.“
Die „Qualität der Inhalte“ sei wichtig: „Wenn die neuen Technologien dem Wohl des einzelnen und der Gesellschaft dienen sollen, dürfen die Nutzer dieser Technologien keine Worte und Bilder austauschen, die für den Menschen entwürdigend sind“. Dementsprechend müsse alles ausgeschlossen werden, „was Hass und Intoleranz nährt, die Schönheit und Intimität der menschlichen Sexualität herabsetzt oder die Schwachen und Schutzlosen ausbeutet.“
Erzbischof Celli:
„Die Botschaft stellt nicht einfach die neuen Technologien in den Mittelpunkt, sondern zeigt die Konsequenzen auf und wendet sich vor allem an die ,digitale Generation’, um in diesem besonderen Fall die Jugendlichen so zu nennen. Die Botschaft unterstreicht die Werte, die in diesem Bereich aufleuchten, angefangen bei Freundschaft und neuen Beziehungen, die gerade durch die neuen Technologien möglich werden.“
„Der Begriff der Freundschaft hat im Vokabular der digitalen sozialen Netze, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine neue Blüte erlebt“, schreibt der Papst. „Dieser Begriff ist eine der höchsten Errungenschaften menschlicher Kultur. Aus diesem Grund muss man darauf achten, den Begriff und die Erfahrung der Freundschaft nicht zu banalisieren.
Weitere Zitate aus der Papstbotschaft, konkret und realitätsnah:
Es wäre traurig, wenn unser Wunsch, Freundschaften online zu fördern und zu unterhalten, sich auf Kosten der Verfügbarkeit für die Familie, für die Nachbarn und für diejenigen, denen wir im Alltag begegnen, verwirklichte.
Man muss sich darum bemühen sicherzustellen, dass die digitale Welt eine wirklich für alle zugängliche Welt ist. Es wäre ein schwerer Schaden für die Zukunft der Menschheit, wenn die neuen Instrumente der Kommunikation nicht für jene zugänglich gemacht würden, die schon ökonomisch und sozial am Rande stehen, oder nur dazu beitrügen, die Kluft zu vergrößern, die die Armen von den neuen Netzen trennt.
Ich möchte besonders die jungen Katholiken ermuntern, das Zeugnis ihres Glaubens in die digitale Welt zu tragen. Euch jungen Menschen, die ihr euch fast spontan im Einklang mit diesen neuen Mitteln der Kommunikation befindet, kommt in besonderer Weise die Aufgabe der Evangelisierung dieses „digitalen Kontinents“ zu.
Die Medienbotschaft des Papstes wird traditionell zum Fest des Heiligen Franz von Sales vorgestellt, die Kirche gedenkt am 24. Januar des Patrons der Journalisten. Die Botschaft gilt für den katholischen Weltmedientag, der der in den meisten Ländern am Sonntag vor Pfingsten begangen wird. - Papst Benedikt XVI. selbst schreibt übrigens alles mit der Hand, er nutzt (noch) keinen Computer.
(rv 23.01.2009 sk/bp)









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