Am vergangenen Sonntag
ging das 6. internationale Familientreffen in Mexiko-Stadt zu Ende, und schon bereiten
sich die Organisatoren des nächsten Treffens auf das Großereignis vor: Unter dem Motto
„Die Familie, die Arbeit und das Fest“ findet in drei Jahren in Mailand das siebte
Weltfamilientreffen statt. Der Gastgeber des Anlasses, Mailands Kardinal Dionigi Tettamanzi,
ist ein Experte im Bereich der „Familien-Theologie“. Schließlich hat er bereits mehrere
Bücher zu diesem Thema verfasst. Gegenüber Radio Vatikan betont er:
„Die
Familie hat einen bedeutenden gesellschaftspolitischen Aspekt. Denn sie wirkt im Alltag
der Menschen mit und hat einen großen Einfluss in der Arbeitswelt. Denn die Arbeit
kann ja nicht nur aus wirtschaftlicher Perspektive betrachtet werden. Vielmehr ist
die heutige Wirtschaft gefordert, mehr für die Bildung und kulturelle Weitergabe zu
tun. Hinzu kommen auch die Ruhezeiten: Das Wechselspiel zwischen Arbeit und Ruhe ist
nämlich ausschlaggebend für die Entwicklung der Familie. Deshalb haben wir diese drei
Bereiche – Familie, Arbeit, Fest – als Thema unseres Treffens ausgewählt.“ Mehr
denn je stehe heute die Familie unter Druck, so Kardinal Tettamanzi.
„Es
muss uns bewusst sein, dass die Familie DAS soziale Netzwerk schlechthin ist. Die
Familie müsste deshalb eine wichtige und anerkannte Rolle in der Gesellschaft spielen.
Das ist aber leider nicht der Fall. Deshalb fordert die Familie von Seiten der staatlichen
Einrichtungen nicht nur schöne Worte, sondern auch konkrete Taten. Das muss durch
die Förderung und Verteidigung der Rechte und Pflichten der Familien geschehen.“ Die
Tradition der Weltfamilientreffen wurde von Papst Johannes Paul II. 1994 in Rom eingeführt.
Anlass war das von den Vereinten Nationen ausgerufene „Jahr der Familie“. Das Weltfamilientreffen
in der norditalienischen Metropole gehört zu einer Serie von kirchlichen Veranstaltungen,
mit der kirchliche und staatliche Einrichtungen 1700 Jahre seit der Unterzeichnung
des Toleranzediktes von Kaiser Konstantin im Jahr 313 feiern wollen. Im Jahre 2013
sind dazu interreligiöse und ökumenische Feiern sowie ein Großevent geplant.