An diesem Dienstag wird Barack Obama, angehender Präsident der Vereinigten Staaten
von Amerika, feierlich in sein Amt eingeführt. Danach wird er sich in einer Rede an
das amerikanische Volk wenden. Die Antrittszeremonie eines neuen Präsidenten ist durchwirkt
mit religiösen Elementen. Das meint Matthias Rüb von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
FAZ.
Die friedliche Machtübergabe an den neuen Präsidenten ist nicht das einzige
„heilige“ Prinzip dieser wichtigen politischen Zeremonie. „So wahr mir Gott helfe“
- im Schwur beruft sich der neue Präsident auf die Hilfe Gottes. Schon in der amerikanischen
Unabhängigkeitserklärung von 1776 heißt es, dass alle Menschen „von ihrem Schöpfer
mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt“ seien und dass zu diesen Rechten „Leben,
Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit“ gehörten. Das „allgemeine Gottesgeschenk“
der Freiheit ist ein Grundpfeiler der amerikanischen Zivilreligion. Freiheit wird
in der US-Verfassung von 1791 durchbuchstabiert: Als Recht zur freien Religionsausübung,
zur freien Rede und zu einer freien Presse sowie als das Recht, sich frei und friedlich
zu versammeln. Es ist zu vermuten, so Rüb, dass auch Obama in seiner Rede das „Gottesgeschenk“
der Freiheit beschwören wird. Auf welche Weise, werden wir erfahren. Obamas
Antrittsrede wird in Europa am Dienstag ab 17:00 im Fernsehen ausgestrahlt. (rv/
faz 20.01.2009 pr)