2009-01-15 15:32:23

Vatikan: Internationales Jahr der Astronomie


RealAudioMP3 Der Vatikan beteiligt sich am „Internationalen Jahr der Astronomie“, das an diesem Donnerstag in Paris von der UNO-Kulturorganisation Unesco eröffnet wird. 140 Länder beteiligen sich mit Kongressen und Veranstaltungen am „Jahr der Astronomie“, das an die frühesten Beobachtungen Galileo Galileis mit dem Fernrohr vor genau 400 Jahren erinnert. Was hat das mit Glauben zu tun? – fragten wir Melchor Sanchez de Toca y Alameda, den Untersekretär des päpstlichen Kulturrates.

„2009 ist wirklich ein geeignetes Jahr, um einen nie unterbrochenen Dialog wieder aufzunehmen, ganz egal, was die Kritiker und geläufigen Meinungen dazu sagen. Auf der einen Seite wird es im Jahr der Astronomie Begegnungen auf hohem Niveau zu Galileo geben, diesem einzigartigen und komplexen Sonderfall. Man braucht dafür spezielle Kenntnisse in Philosophie, Theologie, Geschichte und Astronomie, die nicht leicht zusammenzubringen sind. Dann wird es auf der anderen Seite um kosmologische Fragen gehen, die in gewissem Sinn den Bereich des Glaubens berühren.“

Wissenschaft und Glauben, Astronomie und Theologie - was zunächst unverbindlich erscheint, hat einen gemeinsamen Kern. Toca y Alameda:

„Die Astronomie hat wie alle Wissenschaften schon immer eine besondere Verbindung zur Theologie gehabt. Im Mittelalter war sie die Königsdisziplin für die Theologie. Vielleicht weil sie den Menschen dazu bringt, in die Höhe zu sehen, während das Mikroskop ihn dazu zwingt, sich über einen Tisch zu beugen: Das Teleskop hebt unseren Blick, und diese Geste ist voll von biblischen Anklängen. (...) Den Himmel zu betrachten ist eine Erfahrung, die ich jedem rate. (...) Und wieder die Fähigkeit zu erlangen, Staunen und Bewunderung gegenüber der Schöpfung zu empfinden, ist schon ein großer Schritt zur Anerkennung Gottes als Schöpfer.“

(rv 15.01.2009 pr)








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