2009-01-15 14:11:10

Nahost: Bischöfe fordern „Gerechtigkeit für alle"


RealAudioMP3 Mit einem eindringlichen Appell zum Ende der Gewalt im Heiligen Land ist an diesem Donnerstag das 9. internationale Bischofstreffen zur Unterstützung der Kirche im Heiligen Land zu Ende gegangen. In ihrem gemeinsamen Kommuniqué schreiben die neun Bischöfe aus Europa, Kanada und den USA: „Es kann keinen Frieden geben, wenn niemand an ihn glaubt. Es kann keine Sicherheit geben, wenn sie nicht für alle gleichermaßen gewährleistet ist. Es kann keine Gerechtigkeit geben, wenn sie nicht für alle gleichermaßen in diesem Land gilt.“ Einer der mitreisenden Oberhirten, Patrick Kelly, Erzbischof von Liverpool, sagte uns:
 „Ich bin in diesen Tagen immer mehr zu der Überzeugung gelangt, dass wir nun noch viel lauter sagen müssen: Ein Waffenstillstand reicht nicht. Wir müssen in die Zukunft blicken. Wer auch immer irgendeinen wirtschaftlichen und politischen Einfluss in unserer Welt hat, dem müssen wir klar wie nie zuvor sagen: Alle Kinder im Heiligen Land gehen uns etwas an. Wir müssen hier für die Sicherheit aller sorgen – ohne Ausnahme.“

In ihrer Botschaft betonten die katholischen Bischöfe auf Besuch im Heiligen Land auch, dass sie wohl geistliche Oberhäupter, aber keine Politiker seien. Freilich sind Religion und Politik im Heiligen Land kaum zu trennen. Erzbischof Kelly:

„Das Merkwürdige ist, dass für alle drei Religionen, die in diesem Landstrich beheimatet sind, gerade das Land eine wichtige Frage ist. Genau deshalb wird das zur riesigen Herausforderung. Ich persönlich glaube zutiefst: Wenn wir zwei Völker und drei Religionen dazu befähigen, in diesem Land in Frieden und Sicherheit zusammenzuleben, haben wir darin den Schlüssel zur Bewältigung fast aller bedeutender Probleme, die heute in der Welt bestehen.“

Der britische Erzbischof glaubt, dass die politischen Führer im Heiligen Land die Stimme der katholischen Kirche sehr wohl hören – auch wenn es manchmal nicht danach aussieht.

„Es fällt auf, dass sie sich sofort bei uns melden, wenn ihnen das, was wir sagen, nicht gefällt. Zwar ist das irgendwie ein zweifelhaftes Kompliment, aber ein Kompliment allemal! Man liest uns aufmerksam und nimmt zur Kenntnis, was wir sagen. Man korrigiert uns, wenn wir falsch liegen. Wir sprechen also nicht ins Leere.“
Das Bischofstreffen geht auf eine Initiative des Heiligen Stuhls zurück und findet seit 1998 jährlich statt.
(pm 15.01.2009 gs)







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