Andere Länder – andere
Familien. Was für eine vielschichtige Realität das Zusammenleben der Generationen
heute ist, wird soeben beim VI. Weltfamilientreffen in Mexiko-Stadt diskutiert. Der
Kölner Weihbischof Heiner Koch nimmt für die deutsche Bischofskonferenz daran teil.
Im Gespräch mit dem Kölner Domradio sagte Koch, er halte dieses Großtreffen für einen
„Punkt der Ermutigung“ für die christliche Familie.
„Wir wissen, dass wir
uns mit dem christlichen Familienverständnis immer von manchen anderen Familienverständnissen,
wie sie in unserer Gesellschaft vertreten werden, absetzen, und hier geht es um die
Frage: Wie können wir dann unsere Ideal auch leben und konkret stützen, wie kann man
es verwirklichen? Ich erlebe hier schon bei den ersten Gesprächen, die ich in der
deutsch- und spanischsprachigen Gemeinde – eine gemischtsprachige Gemeinde hier –
hatte, wie unterschiedlich die Wirklichkeit von Familien in Deutschland und in Mexiko
ist. Das ist nicht auf einen Nenner zu bringen. Hier ist eine sehr starke Familienbindung,
weit über alle Generationen hinweg. Und hier fühlt sich jeder für jeden bis in die
letzte Lebensphase voll verantwortlich. Hier gibt es aber dafür massive politische
und soziale Probleme.“
Dass das Treffen in Mexiko stattfindet, ist aber
auch der Tatsache zu verdanken, dass es in diesem katholischen Land wachsende Spannungen
zwischen Politik und Kirche gibt – gerade auf dem Feld der Familienpolitik. Weihbischof
Koch:
„Hier hat in der Vergangenheit – im Moment gibt es eine etwas konservativere
Regierung – Gesetze gegeben, die den Familien das Leben erschwerten. Diese Gefahr
haben wir auch in Deutschland. Zunächst geht es um die blühende Wirtschaft - und da
müssen wir fragen, wie eine Familie einigermaßen diesen Zielen, etwa der Berufstätigkeit
dienen kann? Um diese Grundproblematik geht es hier auch ganz gewaltig.“ (Domradio,
15.01.2009 gs)