Nahost: Bischof glaubt nicht an Eingreifen der Hisbollah
Zum zweiten Mal seit
Beginn der israelischen Offensive sind Raketen aus dem Libanon auf Nordisrael abgeschossen
worden. Laut Angaben der Polizei gab es keine Verletzten. Israel reagierte mit zwei
Artillerie-Salven, berichtet die UNO-Schutztruppe. Wie beim ersten Angriff am 8. Januar
bekannte sich niemand zu dem Beschuss. Israel und der Libanon hatten damals betont
zurückhaltend auf den Vorfall reagiert. Die radikal-islamische Hisbollah verneinte
indes eine Verwicklung. Der maronitische Bischof von Byblos, Béchara Raï, glaubt
nicht an eine Ausweitung des Gaza-Konflikts auf den Libanon und Anschläge der Hisbollah.
Gegenüber Radio Vatikan sagte Raï: „Im Libanon haben alle Konflikte der Region
ein Echo, denn es ist das einzige demokratische Land mit freier Meinungsäußerung und
gleichberechtigtem Zusammenleben. Die Menschen im Libanon müssen jetzt also noch verantwortungsbewusster
mit ihren innenpolitischen Problemen umgehen und die Krisen von außen nicht an sich
heran lassen. Zu Beginn des Konflikts hatten wir große Angst vor einer Ausweitung.
Aber ich denke nicht, dass die Hisbollah sich direkt einmischen wird. Sie unterstützt
die Hamas prinzipiell und aus Gründen der Solidarität, aber nicht mehr. Eingreifen
wird sie nicht, meine ich.“ Eine Waffenruhe allein, so wichtig sie für die
humanitären Hilfen wäre, bringe der Region keinen dauerhaften Frieden, glaubt auch
der maronitische Bischof: „Eine Feuerpause würde zwar das Blutvergießen stoppen,
doch gelöst würde damit nichts. Man muss darüber weit hinausgehen, den Konflikt von
Grund auf lösen: Juden müssen Moslems akzeptieren und Moslems Juden.“ (rv/reuters
14.01.2009 bp)