„Kinder sind kein Privateigentum“ - Papst tauft in der Sixtina
Papst Benedikt XVI.
hat am Sonntag 13 Kinder in der sixtinischen Kapelle getauft. Benedikt führt damit
eine Tradition Johannes Paulus II. fort, einige Kinder von Vatikanangestellten das
Taufsakrament zu spenden. In seiner Ansprache ging der Papst auf die Verantwortung
der Eltern in Erziehungsfragen ein.
„Das Kind ist nicht Eigentum der Eltern,
sondern es ist ihnen von Gott in ihre Verantwortlichkeit übergeben worden, frei und
immer wieder neu, damit diese ihm helfen, wirklich zu einem freien Kinde Gottes zu
werden.“ Die Eltern müssten dieses Bewusstsein immer mehr heranreifen lassen
und die rechte Balance finden...
„zwischen dem Anspruch, über die eigenen
Kinder verfügen zu können als seien sie ihr Privateigentum und sie nach den eigenen
Vorstellungen und wünschen zu formen und einer libertären Haltung, die sich darin
zeigt, dass man die Kinder sich selbst überlassen heranwachsen lässt und ihnen jeden
Wunsch und jede Bitte erfüllt in der Meinung, dass dies eine rechte Weise sei, ihre
Persönlichkeit zu entfalten.“ Kernpunkt der Erziehung sei es, die Kinder an
den Glauben an Gott heranzuführen. Gott in der Haltung der Sohnschaft anzuerkennen
müsse das Ziel sein. Wenn die Kirche daher bereits kleine Kinder taufe,...
„dann
tut sie ihnen keine Gewalt an, sondern sie schenkt ihnen den Reichtum des göttlichen
Lebens, in dem die wahre Freiheit wurzelt, die den Kindern Gottes eigen ist; eine
Freiheit, die im Laufe der Jahre durch Erziehung geformt werden und reifen muss, sodass
der Mensch fähig wird zu verantwortungsvollen persönlichen Entscheidungen.“ Wie
im vergangenen Jahr zelebrierte der Papst „ad Dominum“ am alten Hochaltar der sixtinischen
Kapelle. Diese traditionelle Zelebrationsrichtung entspreche besser der Architektur
der Kappelle, so der Zeremonienmeister Guido Marini gegenüber Journalisten.